Moormonster an der ASS

Little Sodding ist ein kleines Dorf in Underearth. Es wird von Lord Morbus, dem „Dark Lord“, bedroht, der das Land erobern will, um dort die Woks, widerlich stinkende, bösartige Kreaturen, anzusiedeln. Hat Garla, die frisch gekürte Gänseblümchenkönigin die Kraft, den Finsterling aufzuhalten? Diese und noch viel mehr Fragen wurden aufgeworfen und beantwortet, als das englischsprachige White Horse Theatre am vergangenen Donnerstag seine jährlichen Vorstellungen an der Albert-Schweitzer-Schule gab. Zugeschaut haben wie in jedem Jahr die Klassenstufen fünf und sechs.

Das Stück „The Dark Lord and the White Witch“ war sprachlich erheblich anspruchsvoller als die Stücke, die in den letzten Jahren aufgeführt wurden, aber das hat dem Spaß keinen Abbruch getan. Die Spielfreude der englischen Schauspieler und Schauspielerinnen half den jungen Zuschauern und Zuschauerinnen, sich auch unbekannte Worte zu erschließen und das Stück in seiner Gesamtheit gut zu verstehen. Schnell hatte man vergessen, in einer Turnhalle zu sitzen, und man erlebte die Abenteuer Garlas und ihrer Begleiter auf dem Weg zu Lord Morbus hautnah mit. Auf der improvisierten Bühne bestieg die Heldin wilde Berge, kämpfte sich durch dichte Wälder, floh vor menschenfressenden Monstern und fand den einzig sicheren Pfad durch alles verschlingende Moore. Besonders die Fünftklässler fieberten bei der lustig-gruseligen Reise Garlas mit. Als „Swampit“, das miese Moormonster, Garlas Begleiter in die schlammigen Tiefen zog, war es in der Halle totenstill, bevor in der nächsten Szene das ganze Publikum angesichts der dummen Palastwachen des finsteren Lords in Lachen ausbrach. Die Englischlehrerin Claudia Wengler erkannte: „Die Mischung macht es. Spannung und Spaß, bekannte Vokabeln und neue Wörter; das alles kommt den Kindern entgegen.“

In der anschließenden Fragerunde konnten die Zuschauer den Schauspielern auf Englisch Fragen stellen und davon machten sie ausführlich Gebrauch: Geduldig ließ sich das Theaterteam mit Fragen nach Lieblingsfußballvereinen, -farben-, musik oder -essen löchern. Auch Lieblingstiere und Hobbys wurden abgefragt und als die Zeit zu Ende ging, wurden von den Kindern sogar Autogramme eingefordert. Insgesamt war  die Aufführung an der ASS ein großer Erfolg. Anfängliche Befürchtungen, dass das Stück für die jungen Englischlerner und -lernerinnen etwas zu schwer sein könnte, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil, die Herausforderung gefiel den meisten Kindern. Es war erkennbar, wie groß der passive Wortschatz der Kleinen bereits ist. Einige Fünftklässler äußerten sich beim Verlassen der der Turnhalle überzeugt: „Wie haben jedes Wort verstanden.“ Diese Einschätzung mag zwar etwas übertrieben sein. Positiv für die Kinder ist aber das motivierende Gefühl, einer anspruchsvollen fremdsprachlichen Vorführung folgen zu können.

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