J’espère te revoir bientôt. – Ich hoffe sehr, dass ich Dich bald einmal wiedersehe.

15 Jahre deutsch-französischer Austausch an der ASS: Schülergruppe der ASS genießt bei Gegenbesuch tolle Gastfreundschaft in Yvetot, Normandie

Ein Höhepunkt des Austausches: Ausflug nach Paris

Ein Höhepunkt des Austausches: Ausflug nach Paris

Voller unvergesslicher Eindrücke und mit etwas Wehmut sind 25 Schülerinnen und Schüler der ASS von ihrer 10-tägigen Reise nach Yvetot in der Normandie zurückgekehrt. Begleitet von den Französischlehrerinnen Kerstin Blunk und Antje Falldorf-Podehl, verbrachten sie dort vom 20. bis 29. März im Rahmen der Schulpartnerschaft zwischen der Albert-Schweitzer-Schule und der französischen Partnerschule „Lycée Raymond Queneau“ eine aufregende Zeit. Und da diese Schulpartnerschaft seit nunmehr eineinhalb Jahrzehnten besteht, konnten sie vor Ort gleich auch das 15-jährige Jubiläum dieser deutsch-französischen ‘Fernbeziehung’ feiern, bei der die so verschiedenen Partner gleichwohl auf einer Wellenlänge sind. Dazu trägt natürlich bei, was es alles so im Land zu entdecken gibt.

Auf dem dichtgedrängten Programm fanden sich Ausflüge an die nahegelegene Küste, so in das Hafenstädtchen Honfleur, zugleich malerische Künstlerkolonie. Nicht zu vergessen Rouen, die geschichtsträchtig mit dem Schicksal von Jeanne d’Arc verbundenen Departementhauptstadt, mit ihrer durch die Abbildungen Claude Monets weltberühmten Kathedrale und einer beeindruckenden und lebendigen Altstadt. Sicherlich ein Höhepunkt für die 15-17-jährigen Nienburger war schließlich der Besuch der rund 2 Autostunden entfernten Hauptstadt Paris bei schönster Frühjahrssonne.

Neben diesen landeskundlichen Aspekten standen aber vor allem der Kontakt mit den Austauschpartnern, das Leben in den französischen Gastfamilien sowie der Besuch des Unterrichts in der französischen Partnerschule „Lycée Raymond Queneau“ im Vordergrund. Beim Hinbesuch der französischen Gruppe Ende November 2016 in Nienburg („Die Harke“ berichtete) hatten sich die Austauschpartner bereits kennengelernt, was manches erleichterte. Wie sehr man als ,,Familienmitglied auf Zeit“ aneinanderwachsen kann, zeigte sich spätestens bei der durchaus emotionalen Verabschiedung vor der Heimfahrt nach Nienburg. Und das, nachdem sicher die meisten Schüler mit einer mehr oder weniger großen Skepsis angereist waren, mussten sie doch nun mit ,,fremden Menschen“ zusammenleben und sich auf Französisch in einer meist nur im Unterricht gelernten und im Vergleich zum Englischen doch weniger vertrauten Sprache „durchschlagen“… Gleichwohl – es zeigte sich, dass die Teilnehmer beider Seiten sprachlich meist gut, oft sogar weit besser als erwartet zurechtkamen.

Die ASSler und ihre französischen Partner vor dem Rathaus Yvetot.

Die ASSler und ihre französischen Partner vor dem Rathaus Yvetot.

An Herausforderungen mangelte es dabei nicht. Und so gestaltete sich das Lernen mal ganz anders. Käse nach dem Hauptgericht? Violette Kartoffeln? Küsst man sich zur Begrüßung zuerst links oder rechts, zwei- oder dreimal? Warum ist Parfum gerade in seinem Mutterland so viel teurer? Apropos Lernen: Französische Schüler haben weniger Zeit für Freunde und ihre Hobbys angesichts von Schultagen von 8:00 bis 17:30 Uhr und Samstagsunterricht. Und ihr Essen, Stichwort ‘Gourmet? Fast alle Schüler essen mittags in der Schulkantine und auch abends warm, aber kaum „zwischendurch“…

Alles in allem war es eine überaus gelungene Austauschfahrt zum 15-jährigen Jubiläum der Schulpartnerschaft. Das bezeugen auch die Kommentare der Schüler. Neben Aussagen wie ,,Was für ein schöner Austausch! Vielen Dank auch an die Lehrer, die alles organisiert haben, so etwas ist nicht selbstverständlich.” oder ,,Man findet Freunde für’s Leben und sammelt viele Erfahrungen.” oder auch “Es war spannend zu sehen, wie sich der Alltag in einem anderen Land von dem bei uns unterscheidet!” war es immer wieder ‘Merci!’, ‘Merci’, ‘Merci’, der die Dankbarkeit und Wertschätzung der ASSler zum Ausdruck brachte.

Empfang im Rathaus von Yvetot

Empfang im Rathaus von Yvetot

Und dabei gab es ja auch einen kleinen Wermutstropfen, nämlich den, dass die Begründerin der Partnerschaft auf französischer Seite, Madame R. Carrique, in Zukunft nicht mehr aktiv Teil des Teams sein wird, da sie in den Ruhestand geht. Ihr großes Engagement wurde bei einem Empfang der gesamten Austauschgruppe im Rathaus von Yvetot (wie bereits auch im November 2016 in Nienburg) offiziell honoriert. Sorgen um eine Weiterführung der Schulpartnerschaft bestehen jedoch nicht – ihre Kollegin Mme F. Dubaillay, die ebenso bereits seit 15 Jahren auf französischer Seite den Austausch mitleitet, sowie weitere Deutschlehrer des Lycées schätzen die Bedeutung des Austausches sehr hoch ein. , ebenso wie die Französisch-Fachschaft der Nienburger Albert-Schweitzer-Schule,Nicht nur darin sind sie sich einig mit der Französisch-Fachschaft der Nienburger Albert-Schweitzer-Schule.

Und so wird nun auch im kulturellen Bereich der Austausch intensiviert – bereits in etwa 6 Wochen, über Himmelfahrt, wird der Chor der ASS zu einem von der Partnerschule organisierten Chorfestival reisen. Alle Beteiligten sind gerne bereit, den durchaus hohen Organisationsaufwand zu leisten. Denn es geht um eine wertvolle Möglichkeit, Schüler über den Unterricht hinaus für die Fremdsprache zu motivieren, das Nachbarland kennenzulernen und eben auch die deutsch- französische Freundschaft zu unterstützen.

Dass diese Idee vielfach auch bei dem jüngsten Austausch aufging, zeigte sich bei einem zum Teil sehr bewegenden Filmprojekt, begleitet von dem professionellen Filmemacher Bernard Obermosser. Dabei wurden kurze Dialoge aller Austauschpartner aufgenommen, die diese in verschiedenen Phasen des Austauschs vorbereiteten und zu zweit am letzten Austauschtag in der jeweiligen Fremdsprache vortrugen. In ihnen wurde noch einmal deutlich, welche Erfahrungen und Erinnerungen die französischen und deutschen Schülerinnen und Schüler mit dem Austausch verbinden und dass trotz der doch recht kurzen Aufenthalte Gemeinsames entstanden ist und zum Teil sogar Freundschaften geschlossen werden konnten. Nicht selten fiel gerade ein Satz, der wie kaum ein anderer der Satz ausdrückt, was diese nunmehr 15-jährige Verbindung jung hält: „J’espère te revoir bientôt“-„ Ich hoffe sehr, dass ich Dich bald einmal wiedersehe“…

Antje Falldorf-Podehl

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