Islam unter Generalverdacht? – interreligiösen Dialog an der ASS

Besuch von Herrn Samet Er vom Islamischen Institut der Uni Osnabrück an der ASS

 

Auf Initiative der Religionslehrerin Frau Baudewig und der engagierten Unterstützung durch die Elternvertreterin Frau Bahar ist es der ASS gelungen, Samet Er, Master-Student der Islamischen Theologie an der Uni Osnabrück und Schulbeauftragter des Landes für interreligiösen Dialog, an die Schule zu holen, um mit dem 7. Jahrgang, in dem das Thema Islam auf dem Lehrplan steht, die Frage „Islam unter Generalverdacht?“ zu erörtern. Aus großer Sorge um die Gesellschaft und den sozialen Frieden in Deutschland hielt es Frau Baudewig für dringend erforderlich, den Schülern die Möglichkeit zu geben, einen eigenen Eindruck zum Thema Islam und seine Beurteilung in der Öffentlichkeit zu bekommen („Der Islam ist doch gar keine Religion, sondern eine Ideologie“). Unwissen und Desinteresse, aber auch fehlende Kontakte unterstützen solche diskreditierenden Meinungen. Misstrauen und Hass werden geschürt und treiben die jungen Moslems geradezu in die Fänge der Islamisten.

Da hilft nur das direkte Gespräch und eine vertrauensvolle Atmosphäre, wie sie von Samet Er zweimal mit je 60 Schülerinnen und Schülern geschaffen werden konnte. So hat er auf pädagogisch geschickte und überzeugende Art und Weise den Schülern vermitteln können, dass sich der Islam als eine Religion mit Grundwerten wie Frieden, Respekt und Gerechtigkeit versteht und dass Terroristen und Islamisten sich zu Unrecht auf den Koran berufen. Er selbst würde von diesen radikalen Vertretern nicht als Moslem anerkannt, da er mit Christen befreundet sei und in die Schulen ginge, um den interreligiösen Dialog zu pflegen. Gleichzeitig arbeitet Samet Er mit jungen Moslems in den Gefängnissen zusammen, um ihnen die wahren Grundzüge ihres Glaubens nahe zu bringen, die ihnen oft vollständig verloren gegangen seien. Gerade weil sie ihre religiösen Wurzeln verloren und zudem sehr persönliche verstörende Erfahrungen gemacht hätten, seien sie anfällig für Radikalisierung, im Übrigen unter solchen Umständen alle Jugendlichen in jeder anderen Religion auch, wie er betonte.

Frau Baudewig und Frau Bahar sind sehr erfreut über diesen gelungenen Einstieg in einen interreligiösen Dialog zwischen Schülern der ASS und dem Islamischen Institut der Uni Osnabrück und hoffen, Samet Er auch im nächsten Schuljahr für diese Veranstaltung im 7. Jahrgang gewinnen zu können. Eine mündliche Zusage hat er bereits gegeben.

BW

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