Bärenstarker Auftritt der Ruderriege mit den Bärentatzen auf den Trikots
Sensationelle Bilanz: 13 erste Plätze bei 18 Rennen. Nur rein rechnerisch ginge noch mehr. Aber für die Ruderriege hieß es: Mehr geht nicht. Wie in jedem Schuljahr beginnt für die Ruderriege der ASS Nienburg am Sonntag vor der letzten kompletten Schulwoche, die härteste Woche des Schuljahres. (Sonntag: 6 Uhr Anreise Hannover, Montag: frühe Anreise für Jugend trainiert für Olympia, Dienstag: 6 Uhr Anreise zur Wanderfahrt nach Kassel.) Von Kassel aus wird die Ruderriege in einer Etappenwanderfahrt, das knapp 300 Kilometer entfernte Nienburg mit Muskelkraft zu erreichen versuchen, um dann am Mittwoch die Zeugnisse zu erhalten. Knapp eineinhalb Schulwochen, insgesamt 10 komplette Schultage mit Wochenende, die es wirklich in sich haben, oder wie es Protektor Weber zu formulieren beliebt: „Ein Rudertag ist wie ein ganzes Leben!“ So auch der erste Regattatag in Hannover. Freude und Jubel über gelungene Starts und Endspurts und 13 erste Plätze. Schmerz von aufgeplatzten Ruderblasen und starke Belastung der Arm- und Beinmuskulatur. Aufregung: am Start. Verlorene Hoffnung: Das „Rats“ zieht an uns vorbei.
Besonders hervorzuheben ist die Jungen Gig-Doppelvierer Mannschaft um Niklas Czinczoll, Malte Lässig, Kjell Bielarz und Luis Riemer.
Hatten sie in der Vorsaison noch häufig das Nachsehen, sicherten sie sich mit sauberer Rudertechnik in zwei Rennen, in denen sie von Beginn an das vier Boote-Feld dominierten souverän ihre Goldmedaillen.
Selbstverständlich ist es schwer bei einer derart herausragenden Bilanz einzelne Leistungen hervorzuheben, bedarf es doch auch insbesondere beim Rudern einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Schließlich müssen Boote auf- und abgeriggert, 13 mal Skulls, Steuer zu den Stegen transportiert und zu dem Bootsanhänger zurücktransportiert werden und nicht zuletzt müssen am Montagabend die Rennboote in Nienburg gereinigt und die bereits abgeriggerten Wanderfahrtboote aufgeladen werden, um am Dienstag die Wanderfahrt in Kassel zu starten. Vorallem weil sich im aktuellen Ruderriegenteam niemand zu schade ist unaufgefordert auszuhelfen und sich einzubringen, darf diese Bilanz des ersten Regattatages als eine logische Konsequenz betrachtet werden. Ein Team darf sich aber auch von den erfolgen einzelner mitreißen lassen, so zum Beispiel von dem Doppelzweier (Lukas Normann und Lars Niehold – Erfolg aus Kassel wiederholt.) Wie den Goldfahrten im Einer von Tessa Reichard, Vincent Zimpfer, Friederieke Weber und wiederum Lars Niehold in der Geschicklichkeit. Weil aber gegen die Philosophie des ehemaligen Ruderriegentrainers Walter Schmidt, der oder die Zweitplatzierte nicht immer der oder die erste Verlierer/Verlierein ist, gilt heute den Platzierungen, Clemens Volger, Marie Weber und dem Doppelzweier um Niklas Czinczoll und Luis Riemer ebenso gebührender Respekt.
Nach diesem äußerst erfolgreichen Sonntag der Verbandsregatta freuen sich die Ruderinnen und Ruderer besonders darauf Olympische Luft auf der JTFO Regatta zu schnuppern und auf die anstehende Wanderfahrt: Ein Bericht wird folgen.