Ziemlich beste Freunde – Der Musik-Leistungskurs und der Impressionismus
Nienburg.
Klänge füllen schwebend den Raum, Töne bahnen sich ihren Weg und ziehen die Zuhörer in ihren Bann. So begann das Konzert am Abend des 09.06 des Musik-Leistungskurses der Albert-Schweitzer-Schule, in welchem die Jugendlichen die bisher im Unterricht erarbeiteten Stücke des Impressionismus in außergewöhnlicher Besetzung zu Gehör brachten.
Da der Kurs nur aus 7 Schülerinnen und Schülern und ihrer Lehrerin Elisabeth Vogels besteht, war eine Darbietung der Stücke von Ravel, Debussy, Satie und Einaudi, wie z.B. „Run“ oder „Una Mattina“, das aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ bekannt ist, nicht in einer klassischen Orchesterbesetzung möglich.
Unter den sieben Schülerinnen und Schülern gibt es zwei, welche Klavier spielen, eine, die Klavier und Geige spielt, eine, die Bass spielt und singt, eine, die momentan kein Instrument spielt, einen, der Tuba spielt, und eine, die Saxophon und Cello spielt. Außerdem spielen sie als Gruppe die Belleplates. Belleplates, wörtlich übersetzt „Glockenplatten“, klingen ähnlich wie Handglocken, nur dass ihre Form einem Dreieck entspricht. Sie können auch ohne Notenkenntnisse gespielt werden.
Für das Stück „Pavane pour un infante defunte“ von Maurice Ravel fand sich ein Saxophon-Trio aus Mitgliedern der Bläser-AG zusammen, welches von der Kursleiterin am Klavier begleitet wurde. Neben vielen Musikstücken gab es auch eine Erklärung der Pentatonik, eine Art Tonleiter ohne Halbtonschritte, die im Impressionismus als Stilmittel genutzt wurde. Die fünf Töne ergeben miteinander immer einen schönen, schwebenden Klang, was mit einer Improvisation bewiesen wurde. Ähnlich klingt die Gamelan-Musik, die die Schülerinnen und Schüler selbst in Bremen auf javanesischen Instrumenten ausprobierten. Von dieser Exkursion zeigten sie ein Video mit dem Stück zur Begleitung der Sage „Ramayana“. Der Höhepunkt des Abends war die Aufführung des „Bolero“ von Ravel, welchen dieser selbst einmal als „bloße Orchestrationsübung“ bezeichnete. Da die Originalversion 17 Minuten in Anspruch genommen hätte, spielte die Gruppe ein kürzeres Arrangement. Auch zu diesem Arrangement fehlten dem Kurs einige Stimmen, sodass Gastmusiker aus der Schule diese ergänzten. So ergab sich für den Höhepunkt des Abends eine Besetzung aus Querflöte, Geige, Klarinette, zwei Altsaxophonen, einem Tenorsaxophon, Tuba, E-Bass, Klavier und der hier sehr wichtigen Snaredrum.
Die jungen Musikerinnen und Musiker wurden mit langanhaltendem Applaus belohnt.