Frankreich Austausch 2022

Tagebuch des Frankreichaustauschs der Jahrgänge 10 und 11 im Schuljahr 2022

<strong>Tag 1</strong>

Donnerstag, 12.05.2022

Wir haben uns um acht Uhr mit den französischen Autauschschüler:innen im Lycée getroffen, mit anschließendem Frühstück in der Kantine, wo der Schulleiter uns empfangen hat. Endlich konnten wir die französischen Croissants genießen 🙂 Im Konferenzraum konnten wir uns anschließend durch ein paar Spiele kennenlernen. Nach einem kleinen Namensspiel teilten wir uns nach Interessen in kleine Gruppen auf, um diese durch kreative Gruppenarbeit darzustellen.

Ein Beispiel wäre die Sortierung nach Lieblingsessen, welches jede Gruppe daraufhin jeweilig mit Knete darstellte. Nach Abschluss dieser Aktivitäten und nachdem wir uns ein wenig mit einander vertraut gemacht hatten, führten uns die Französen:innen durch ihre Schule und zeigten uns die verschiedenen Abschnitte. So gibt es am Lycée Raymond Queneau z.B. einen großen Raum für das Nähen von Kleidung, welches für manche Schüler:innen zum planmäßigen Unterricht gehört, außerdem ein eigener Trakt nur für Technik. Teile der Schule sind sehr modern, zum einen der Eingangsbereich, sowie das gesamte vordere Gebäude, andere Teile befinden sich gerade in großen Renovierungsprozessen, wie uns der Schulleiter erklärte.

Kurz darauf aßen wir alle zusammen in der Schulkantine zu Mittag. Neben mehreren Gängen gab es auch eine große Auswahl. Besonders der Nachtisch begeistert uns. Nennenswert ist die Variante Erdbeeren mit Sahne und Keks( Spekulatius, sehr beliebt in Frankreich und nicht nur zur Weihnachtszeit ). Ein weiters Highlight war das zahlreiche Küchenpersonal, welches Freude und Witz daran fand, uns alles zu erklären.

Nachdem wir das Cantinenessen fertig zu uns genommen hatten, ging es ins Stadtzentrum von Yvetot, für eine kleine Rallye. Sie begann mit einem Gruppenfoto vor dem wundervollen „Hôtel de ville“, welches später auch in „der Harke“ zu sehen war. Die Rallye beinhaltete eine breite Palette an Fragen, von dem Preis einer klassischen französischen Backware, bis hin zu dem Baujahr der, für Frankreich eher untypischen, Kirche in Yvetot. Ermöglicht wurde dadurch eine umfangreiche Entdeckung des Städtchens, da teilweise auch kleinere Nebenstraßen gefragt waren, welche im normalen Alltag eherübersehen werden. So konnten wir unter anderem auch eine kleine Statue entdecken, die starke Ähnlichkeiten zu der „kleinen Nienburgerin“ hatte. Nach ca. zwei Stunden endete die Erkundungstour und wir trafen uns erneut auf den Stufen des Rathauses. Anschließend kehrten wir zusammen zu dem „Lycée“ zurück und beendeten dort gemeinsam den ersten richtigen Tag in Frankreich.

<strong>Tag 2</strong>

Freitag, 13.05.2022

Am Freitag ging es für unsere Gruppe und den französischen Austauschpartnern ins knapp 36 km entfernte Rouen. Dort angekommen startete für uns in kleinen Gruppen eine Rallye vom Place du Vieux Marché. Diese führte uns an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der wunderschönen Stadt vorbei: Die reich verzierte Uhr Le Gros Horloge, das 5-Sterne-Hotel Hôtel de Bourgtheroulde, die besonders detailliert gebaute Kathedrale und natürlichen den vielen kleinen Geschäften zum Bummeln und Einkaufen. Am Mittag haben wir uns alle unverabredet bei bestem Wetter im Park vor dem Musée des Beaux-Arts de Rouen getroffen, um mit den mitgebrachten Lunchpaketen zu picknicken. Danach wurden während der „Quartier libre” noch die letzten Andenken und Mitbringsel beim Schlendern durch die kleinen Straßen der Altstadt gekauft, besonders aber auch die vielen leckeren Macarons in den unterschiedlichsten Sorten direkt aus dem Fachgeschäft. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Yvetot, wo wir von den Gasteltern abgeholt wurden und verbrachten den Abend zusammen mit unseren Austauschpartnern in den Familien.

<strong>Tag 3 und 4</strong>

Samstag, 14.05.2022 und Sonntag, 15.05.2022

Am Wochenende hatten wir die Möglichkeit unsere Gastfamilien noch näher kennenzulernen.

Manche von uns kamen in den ungewohnten Genuss von Samstagsunterricht. Überraschend war, wie sehr die deutschen Schüler in den Unterricht mit einbezogen wurden. Manche haben sogar Tests mitgeschrieben, mussten diese aber glücklicherweise nicht abgeben.

Weiterhin haben viele von uns Ausflüge gemacht, sehr beliebt waren Städte am nahegelegenen Meer, das man in etwa einer Stunde erreichen kann. Dort, z.B. in Dieppe, Honfleur oder Deauville, haben wir mit den Familien Museen oder Ausstellungen besucht, Spaziergänge am Strand gemacht und Eis oder typisch französische Crêpes gegessen. Wer besonders mutig war, konnte sich in die circa 16 Grad kalten Fluten stürzen.

Außerdem gab es gemeinsame sportliche Aktivitäten mit den „Corres“, es wurden Konzerte besucht oder Shoppingtouren unternommen.

Andere hatten die Gelegenheit, weitere Familienmitglieder und Bekannte beim Grillen oder anderen Unternehmungen kennenzulernen.

Beim vielfachen Schauen des Eurovision Song Contest Finales mit den Familien am Samstagabend wuchsen wir noch weiter zusammen, genauso wie Frankreich und Deutschland, die gemeinschaftlich auf den letzten beiden Plätzen landeten.

<strong>Tag 5</strong>

Montag, 16.05.2022

Am Montag, dem 16.05, haben wir uns zunächst, wie auch schon am Freitag, in einem extra Raum in der Schule getroffen und uns die spannenden Geschichten vom Wochenende alleine in den Familien erzählt. Anschließend sind wir mit dem Bus zu einer Cidrerie gefahren, die in Bretteville du Grand Caux liegt. Die ländlich gelegene Hofstelle war sehr idyllisch. Der Eigentümer in 4. Generation hat uns erzählt und gezeigt, wie sie dort auf natürliche Weise Apfelsaft gewinnen, woraufhin wir natürlich nicht nur den selbstgemachte Apfel-Cidre probieren konnten, sondern auch reichlich davon gekauft haben. Nach einer weitere 30 minütigen Busfahrt waren wir schließlich in der kleinen Stadt Étretat. Wir konnten sie schnell durchqueren und sahen bald den schönen Steinstrand vor uns. Unter prallem Sonnenschein stiegen wir die gefährlichen, aber auch wunderschönen Klippen hinauf. Das gute Wetter brachte uns ganz schön ins Schwitzen, doch oben angelangt hatte man einen atemberaubenden Blick über die Stadt und das Meer. Als wir genug Bilder gemacht und die Aussicht genossen hatten, ging es wieder hinunter, was nicht mehr ganz so anstrengend war. Unser Unser Piquè- nique haben wir uns danach am Strand schmecken lassen, wo sich einige Mutige sogar ein bisschen ins kalte Wasser trauten. Nach dem Quartier-Libre (Freizeit), in dem wir Étretat noch ein wenig erkunden konnten, ging es zurück zum Lyceé, wo sich unsere Wege für diesen Tag trennten. Für die einen ging es noch in den Unterricht, die anderen konnten nach Hause fahren und ein bisschen quality time mit ihren Gastfamilien verbringen.

<strong>Tag 6</strong>

Dienstag, 17.05.2022

Yvetot, Frankreich. Dienstag, 8:00 Uhr. Müde von den letzten Tagen, aber voller Neugier und Aufregung, betreten wir den Bus. Wir, 25 Schüler der ASS. Heute ist es soweit…es geht nach Paris! Für die meisten von uns definitiv das Highlight des Austauschs.

Bis wir aber wirklich da sind, müssen wir die zweieinhalb Stunden Fahrt hinter uns bringen. Kein Problem für jemanden, der im Moment ständig im Bus sitzt. Und als wir auf der Autobahn die ersten Spuren der französischen Hauptstadt entdecken, wissen wir, die Fahrt hat sich gelohnt!! Auf den ersten Straßenschildern ist in großer Schrift „Paris“ zu lesen ist und dann endlich taucht am Horizont das weltweit bekannte Merkmal der Stadt auf – der Eiffelturm! Doch der muss noch etwas auf uns warten.

Erster Halt: das Künstlerviertel Montmartre. Dort angekommen, geht es Richtung Sacré-Cœur, einer riesengroßen Kirche, von der aus wir uns frei bewegen dürfen und selbstständig die Gegend erkunden können. Allein, oder zumindest in Gruppen, durch Paris! All zu viel Zeit bleibt uns zwar nicht, doch trotzdem genug, um die ersten Souvenirs zu shoppen, denn es geht wieder in den Bus und zum nächsten Halt: den Bateaux-Mouches. Das sind Boote, die uns über die Seine quer durch die, heute fast 30 Grad heiße, Stadt fahren. Da ist die windige Bootsfahrt ist eine angenehme Abkühlung.

Mit wieder festem Boden unter den Füßen machen wir uns auf den Weg zur letzten Station: dem Eiffelturm. So langsam steigt die Aufregung. Wir sind gleich wirklich ganz da oben? Ein seltsamer Gedanke, wenn man direkt unter dem Metallgerüst steht und sich das ganze nochmal genau ansieht. Doch ehe wir es uns versehen, stehen wir auch schon in einem der Fahrstühle, der uns auf die Spitze des Turms bringt. Endlich oben, kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Paris ist groß, das wissen wir, aber so groß, dass man selbst von über 300m Höhe kaum ein Ende sieht? Viele Fotos werden geschossen, die Aussicht wird genossen und dann geht es für uns auch schon wieder Richtung Boden.

Nach einem letzten Gruppenfoto vor dem Eiffelturm lassen wir uns erschöpft in die Sitze des gekühlten Bus fallen. Jetzt geht zurück nach Yvetot, wo unsere Gastfamilien schon gespannt auf die heutigen Erzählungen warten.An einem Tag haben wir zwar noch längst nicht alles dieser Stadt erkunden können, doch das was wir gesehen haben, war ganz klar sehenswert!

<strong>Tag 7</strong>

Mittwoch, 18.05.2022

Schultag

Am Mittwoch hatten wir unseren ersten Schultag. Auf dem ersten Blick scheint das französische Schulleben dem Deutschen zu gleichen. Es sind Doppelstunden, es gibt Freistunden und ebenso teilweise acht Unterrichtsstunden am Tag.

Doch auf dem zweiten Blick lassen sich kleine aber deutliche Unterschiede erkennen. Die Stundendauer beträgt hier etwa 55 Minuten, sodass der Schulalltag auch Mal erst um ca. 17:30 Uhr zu Ende sein kann, diese zehn Minuten länger spürten wir auch. Doch zwischendurch hatten wir manchmal überraschend Freistunde, dann kann es auch Mal passieren, dass manche von uns sogar keine Schule am Tag hatten. Diese Freistunden wurden auch genutzt, um sich mit anderen Schüler:innen auf ein Fußballspiel zu treffen. Hierbei entstanden deutsch-französische Freundschaftsspiele.

Auffällig ist vor allem, dass Pünktlichkeit nicht groß geschrieben wird. Sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen kommen häufig später als der eigentliche Unterrichtsbeginn.

Der Unterricht ist sehr locker gestaltet. Es wird gern in Gruppen gearbeitet und alle reden miteinander die meiste Zeit. Was uns auch aufgefallen ist, ist, dass sich nicht immer gemeldet wird, bevor etwas zum Unterricht beigetragen wird.

Anders als in Deutschland konnten wir unser Mittagessen in einer riesigen Schulkantine genießen und brauchten dazu nur eine kleine Plastikkarte, um ein Tablett für unsere Mahlzeit zu bekommen. Interessant war hier auch, dass beim Abräumen von den Schülern selbst der Müll getrennt wird. Das System hat auch gut funktioniert. Nach dem Schultag trafen sich noch einige von uns gemeinsam hinter der Schule auf dem Schulsportplatz zu einem „Pique-nique“, andere unternahmen sofort nach der Schule etwas mit ihrer Gastfamilie, wie zum Beispiel Biking, eine Fahrt nach Rouen oder Le Havre. Nach ein paar entspannten Stunden kehrte jeder vom gemeinsamen Treffen zurück nach Hause oder unternahm etwas gemeinsam mit ihrer Gastfamilie am Abend. Damit war der erste Schultag auch schon wieder vorbei.

<strong>Tag 8</strong>

Donnerstag, 19.05.2022

Am letzten Tag, Donnerstag dem 19.05., haben wir am Vormittag unseren Austauschpartner noch einmal mit in den Unterricht begleitet. Die Gruppe in dem Deutschunterricht von Mme. More hat dabei kleine Podcast-Clips über die Umwelt aufgenommen, welche auf die Homepage der Schule gestellt werden.

Danach hatten wir etwa 1h30 um das nahegelegene Einkaufszentrum „Leclerc“ in der Form einer Rallye kennenzulernen und auch ein paar Einkäufe zu unternehmen. Besonders interessant war dabei das Bücher- und Comic-Abteil im ersten Stock, welches sehr ausführlich ausgelegt war.

Zu guter Letzt haben sich alle Teilnehmer in einem großen Raum versammelt, um mitgebrachtes Essen zu verspeisen, Reise nach Jerusalem zu spielen und zusammen zu bekannten französischen und deutschen Liedern zu tanzen. Nach dieser Abschiedsparty hat sich die Gruppe geteilt, um den Rest des letzten Tages mit der Familie zu verbringen und wahrscheinlich noch die letzten Dinge zu packen.

<strong>Dank</strong>

Vielen Dank an Frau Blunk und Frau Brosch!

Download

Hier könnt ihr unsere Präsentation als PDF herunterladen.

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