An der ASS machen viele Leute wie selbstverständlich Dinge, die eigentlich gar nicht selbstverständlich sind.

Unser neuer Schulleiter Dr. Wegener im Porträt. Bilanz nach 100PLUS Tagen – Einblicke und Ausblicke.

Sicher keine Bürotristesse. Unser neuer Schulleiter Dr. Sebastian Wegener im Schulleiterzimmer. Persönliche Note in Großbuchstaben

Herr Dr. Wegener, als neuer Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule in Nachfolge von Dr. Weghöft haben Sie die ASS nun etwas kennenlernen können. Anlass genug, Sie als Schulleiter und auch Ihre Eindrücke und Vorstellungen ins Rampenlicht zu rücken.

Wir befinden uns in Ihrem Büro im Stammgebäude der Friedrichstraße. Die Einrichtung ist einerseits funktional, andererseits ist eine persönliche Note nicht zu übersehen. Wir sehen eine dem Flutlichtmast im Weserstadion nachempfundene Schreibtischlampe. Die Tür zum Schulleiterbüro ziert eine Tafel mit der Aufschrift ‚Weserstadion‘.

An der Wand prangen großformatige Plakate von Werder Bremen, ein Portrait Margaret Thatchers, der als ‚Eiserne Lady‘ bekannten ehemaligen Premierministerin von Großbritannien, dazu noch blickt uns Francis ‚Frank‘ Underwood aus der amerikanischen Serie ‚House of Cards‘ entgegen, in der dieser einen gerissenen und machthungrigen Politiker spielt.

Ja, sogar der Vatikan ist mit einem Schild zugegen.

Welche Rolle spielen diese Einrichtungsgegenstände für Sie?

100 Prozent Werder, mit dem Segen der katholischen Kirche. Für ein Gastspiel im Innenraum des Schulleiterbüros nehmen Besucher diesen Eingang.

Ja, dazu muss ich erst einmal sagen, dass diese persönlichen Gegenstände schon in meinem vorherigen Büro zu finden waren, als ich stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Nordenham war.

Dr. Wegener schmunzelnd: Irgendwo musste ich die Sachen ja lassen. Aber, in der Tat, bin ich schon seit meiner Kindheit ‚SV Werder Bremen-Supporter‘. Als Kind haben mir wohl die Trikots gefallen. Man kann aber auch sagen, dass ich sozusagen ein Erfolgsfan war. Und das hat viel mit Otto Rehhagel zu tun. Unter ihm als Trainer war Werder absolut erfolgreich. (Anmerkung der Redaktion:  Otto Rehhagel war von 1981 bis 1995 Trainer des SV Werder Bremen, gewann in dieser Phase zweimal die Meisterschaft, zweimal den DFB-Pokal, dreimal den Super Cup und 1992 sogar den Europapokal der Pokalsieger, heute Europa League).

In meiner Familie war das dagegen nicht ganz einfach, denn 50% waren HSV-Fans, darunter mein Opa. Da gab es schon Reiberei.

Hält Ihnen deshalb der Vatikan den Rücken frei?

Ah, das Schild aus dem Vatikan? Das liegt daran, dass ich sehr oft in Italien bin, jedenfalls wenn das möglich ist. Zurzeit ist es ja etwas schwierig. Wie aber vielleicht bekannt ist, bin ich katholisch und unterrichte auch katholische Religion.

Als Schulleiter leiten Sie nicht nur eine Schule, Sie unterrichten auch als Lehrer. Welche Fächer sind dies? Haben Sie besondere fachliche Steckenpferde?

Meine Fächer sind Politik, Geschichte, Werte und Normen und katholische Religion. Mein Steckenpferd ist das Mittelalter, den Zeitraum von der Spätantike bis zum Mittelalter finde ich spannend. Und da fülle ich eine Nische, denn unter den Geschichtskollegen ist das Mittelalter weniger beliebt. Da liegen die Interessen eher in der jüngeren Geschichte.

Was ist Ihnen als Lehrer und Pädagoge von jungen Heranwachsenden ein Anliegen?

Als Lehrer sollte man authentisch sein. Das spüren Schüler. Es ist auch wichtig, dass ihnen verschiedene Lehrertypen mit all ihren unterschiedlichen Eigenheiten begegnen. Auf diese Weise können sie viel mehr von der Lebensklugheit der so verschiedenartigen Charaktere lernen.

Und wichtig für Lehrerinnen und Lehrer ist es, sich einen gesunden Blick auf das Leben zu bewahren.

Um sich in Schüler hineinversetzen zu können, ist es als Lehrer wichtig, nicht zu vergessen, dass man selbst einmal Schüler war. Verraten Sie uns, wie Sie als Schüler waren? Gibt es wichtige Lehren, die Sie heutigen Schülern mitgeben möchten? Haben Sie auch einmal über die Stränge geschlagen?

„Als Lehrer sollte man authentisch sein. Und sich einen gesunden Blick auf das Leben bewahren.“

Lächelnd: Ich war meist kein besonders fleißiger Schüler, hatte aber das Glück, nicht allzu viel pauken zu müssen. Ich habe – ohne dass ich so viel lernen musste wie manche meiner Mitschüler – ein gutes Abitur gemacht. Ich wusste früh, was ich studieren wollte. Dadurch konnte ich andere Fächern vernachlässigen, die für das Studium nicht so wichtig waren, Mathematik zum Beispiel, und mich auf die entscheidenden Fächer konzentrieren.

Welche wichtige Lehre ich heutigen Schülern mitgeben möchte? Vielleicht: Achtet Autoritäten, aber lasst euch nicht unter dem Deckmantel der Autorität alles auftischen, keinen Bullshit unterjubeln.

Über die Stränge schlagen? Ich gebe zu, ab einem bestimmten Punkt war Kartenspielen in der Schule sehr ‚in‘. Und bei den Skatrunden ging es schon auch um Geld.

Wie hatten Sie Ihre Lehrer wahrgenommen? Gab es auch Vorbilder, Lehrkräfte, die Sie inspiriert haben und die Ihnen gute Beispiele für Ihre eigene Lehrtätigkeit sind?

Schulleiter? Eine Verwaltungstätigkeit! Hohe Verantwortung! Ein guter Kartenspieler!

Auf jeden Fall. Mein Geschichtslehrer war mir ein Vorbild. Cool und alt, wir waren sein letzter Kurs, ein großer Kurs damals, etwa 20 Leute. Er war eine Art ost-elbischer Lebemann. Er hatte hohe Anforderungen. Dabei schuf er im Unterricht ein Klima, in dem man sich persönlich entfalten konnte.

Bis zu seinem Tod letztes Jahr haben wir immer in der Adventszeit ein Kurstreffen abgehalten. Und da kam immer so mindestens die Hälfte des Kurses. Dass man so etwas zusammen so lange macht, das will schon etwas heißen.

Gerne würden wir wissen, wie Sie sich als Schulleiter verstehen. Sie haben zwei Porträts für Ihre Wände ausgewählt: Die kompromisslose ‚Eiserne Lady‘ Margaret Thatcher und den trickreichen Frank Underwood. (Scherzhaft) Stehen die für Ihren Führungsstil?

Lachend: Ich glaube, es ist schon inzwischen deutlich geworden, dass mir Offenheit, Zugänglichkeit und Bereitschaft zur Kommunikation sehr wichtig sind.

Aber tatsächlich habe ich immer eine Affinität, eine Zuneigung zu Großbritannien gehabt. Und Frau Thatcher hat mich insofern beeindruckt, als dass sie sich als Frau in einer Männerwelt absolut beeindruckend durchgesetzt hat. Mir hat besonders imponiert, dass sie für ihre Grundüberzeugungen eingetreten ist.

Ja, und an Frank Underwood mag ich, bei aller kritikwürdigen Durchtriebenheit, einfach seine Coolness. Ich dagegen treffe lieber mit den jeweils Betroffenen Entscheidungen. Insofern kann ich mit Underwoods Einzelgängertum und seiner berechnenden Art nichts anfangen. Mir ist Transparenz wichtig.

„Als Schulleiter habe ich eine Fürsorgefunktion für mein Lehrerkollegium.“ – „Offenheit und Transparenz ist mir bei Lehrern, Eltern und Schülern wichtig.“

Das heißt aber nicht, dass ein Schulleiter immer alle Karten auf den Tisch legen muss. Als Schulleiter sollte man schon innerliche Vorstellungen haben, was man für wichtig für die Schule hält und gerne erreichen möchte. Insofern muss man da schon ein guter Kartenspieler sein. Für entscheidend halte ich, dass man als Schulleiter offenlegen und transparent machen muss, wie Entscheidungen getroffen worden sind, welche Abwägungen möglicherweise dahinterstecken. Dann werden schwierige Entscheidungsfindungen nachvollziehbarer.

Als Schulleiter haben Sie ein weites Aufgabenfeld. Manche haben davon nur sehr ungefähre Vorstellungen. Können Sie uns einen Einblick geben in den Alltag eines Schulleiters?

Es ist eine Verwaltungstätigkeit. Der schulische Alltag muss organisiert werden, viel Verwaltung, Organisation, Planung: Unterricht, Stunden, Personal. Aber es gibt auch den pädagogischen Bereich: Als Schulleiter trage ich die Gesamtverantwortung, zum Beispiel dafür, dass das Kollegium sich fortbildet, Projekte durchgeführt werden, Vorgaben erfüllt werden. Und da stehe ich in der Verantwortung gegenüber der höheren Behörde.

Sie sagten: Verantwortung, dass Vorgaben der höheren Behörde erfüllt werden. Das ist sicher wichtig. Erschöpft es sich aber darin, Erfüllungsorgan der Anweisungen höherer Amtsträger zu sein? Gibt es hier auch Grenzen?

Die gibt es schon. Bei einer wenig sinnvollen Aufgabe kann der Schulleiter dies durchaus an die höhere Behörde zurückmelden.

Das war etwa der Fall, als ausschließlich Gymnasiallehrer mehr Stunden unterrichten sollten, um Finanzlücken des Landes zu stopfen. Ein Unding. In ganz Niedersachsen gab es da Rückmeldungen an die Behörden und politischen Entscheider. Letztlich erfolgreich.

Auch, als Coronatestungen von Schülern vor Ort in der Schule organisiert werden sollten, was kaum durchführbar war.

Für mögliche Nachwuchsschulleiter unter unseren Schülern: Was macht die Position als Schulleiter erstrebenswert? Und was hat Sie bestärkt, an die ASS zu kommen?

Hm. Eigentlich habe ich die Schulleitertätigkeit gar nicht angestrebt. Ich wollte ursprünglich maximal Oberstufenkoordinator werden. Auch stellvertretender Schulleiter wollte ich in Nordenham gar nicht werden. Irgendwie ergab sich das.

Bei mir gab es auch den Wunsch, aus familiären Gründen näher vor Ort zu sein. Als dann Schulleiterstellen ausgeschrieben wurden, habe ich mich beworben, nicht nur an der ASS.  An der Albert-Schweitzer-Schule in Nienburg hat mich die spannende Schullandschaft mit dem MDG, der ASS, den beruflichen Schulen und der IGS gereizt. Hochinteressant fand und finde ich die Kooperationen. Da nenne ich ausdrücklich auch die Begabtenförderung im Kooperationsverbund mit anderen Schulen, die hier an der ASS etabliert wird.

Entscheidend war dann der Schulvorstandstermin, an dem ich mich als Kandidat vorstellte. Daraufhin habe ich die andere Bewerbung zurückgezogen.

Was liegt Ihnen in der Zusammenarbeit mit Lehrern, in der Interaktion mit Eltern, in der Begegnung mit Schülern am Herzen?

Steht eigentlich immer offen: Die Tür zum Schulleiterzimmer. Zugang nicht nur für Werder-Fans und Katholiken.

Wie ich eingangs schon sagte, ist mir Offenheit und das Miteinanderreden wichtig. Oft kann schon durch ein persönliches Gespräch ein Anliegen gelöst werden, können Stimmungen aufgefangen werden. Das geht im Gespräch besser als per E-Mail. Wichtig ist mir auch eine gute Verzahnung der einzelnen Gruppen und Gremien an der Schule, um die Schule voranzutreiben.

Ich sehe aber auch, dass ich als Schulleiter eine wichtige Fürsorgefunktion gegenüber meinem Lehrerkollegium habe. Es kommt schon einmal vor, dass Unstimmigkeiten zwischen Lehrern und Eltern entstehen, oder Eltern rufen in der Schule an und tragen Beschwerden vor. Klar ist dann ja, dass der Sachverhalt auch geprüft wird. Aber meine erste Rolle ist hier, mich zunächst einmal vor die Lehrer zu stellen und ihnen Schutz zu gewähren.

Wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?

Gerade, weil ich frisch von einer anderen Schule komme, werden Baustellen an den jeweiligen Schulen deutlicher wahrnehmbar. Man kann einfach vergleichen. Und wenn man sozusagen von außen kommt, ist der Blick neutraler. Sehr prägend und positiv sind meine Eindrücke vom Schulleitungsteam, aber auch von der Verwaltung, hier kann ich einmal Frau Brauer erwähnen. 

Wenn ich gegenüber dem Schulleitungsteam oder Frau Brauer da bei Gelegenheit bemerkte, in dem oder dem Bereich ist vielleicht eine kleine Baustelle, da müsste etwas gemacht werden, kam dann immer so ein wissendes Augenzwinkern und Schmunzeln. Das hat mir gefallen.

Als Schule muss sich die ASS nicht verstecken. Wo sehen Sie die besonderen Stärken, die gepflegt werden sollten?

Mir ist gleich beim Blick auf die Homepage deutlich geworden, dass das musisch-künstlerische Profil an der ASS ganz stark vertreten ist. Das sind naturgemäß Bereiche, die vom persönlichen Engagement leben. Mein Eindruck ist, dass alle hier sehr viel Zeit und Einsatz investieren. Einfach gut!

Zudem nehme ich wahr, dass an der Albert-Schweitzer-Schule viele Leute Dinge wie selbstverständlich machen, obwohl sie eigentlich nicht selbstverständlich sind. Dieses hohe Engagement finde ich bemerkenswert an der ASS.

Haben Sie Wünsche, was vorangetrieben werden sollte?

Wenn ich bei Gelegenheit bemerkte, in dem oder dem Bereich, da müsste etwas gemacht werden, kam dann immer so ein wissendes Augenzwinkern und Schmunzeln. Das hat mir gefallen.“

Mir ist deutlich geworden, dass in offiziellen Besprechungen mit dem Lehrerkollegium, etwa in Dienstbesprechungen mit seinen abzuarbeitenden Tagesordnungspunkten, manchmal Dinge nicht besprochen werden können, die aber manchen unter den Nägeln brennen.

Hier müsste es ein Gremium geben. Eine Idee wäre ein pädagogisches Café, eine Art Treffen einmal im Monat, mit der Schulleitung, aber ohne Programm, in ungezwungener Atmosphäre, ohne dass ein großes Publikum wie in Dienstbesprechungen für Scheu oder Hemmung sorgt.

Ein Bereich, der derzeit im Fokus steht, ist die Digitalisierung. An der ASS werden zunächst iPads in den Jahrgängen 7 und 11 eingeführt, die digitale Plattform IServ wurde und wird ausgebaut. Wie beurteilen Sie den Stand der Digitalisierung, was sehen Sie als wünschenswert?

Wenn man einmal zurückblickt, wird einem ja doch bewusst, dass am Anfang, etwa beim Distanzlernen, Probleme mit digitalen Instrumenten oder auch Lernprozessen vorlagen. Ich finde schon, dass das inzwischen besser läuft, Plattformen und Instrumente wie auch pädagogische Herangehensweisen erkennbar verbessert wurden.

Digitalisierung ist derzeit in aller Munde, Deutschland und auch seine Schulen haben, wie das Distanzlernen gezeigt hat, hier eine dringliche Baustelle. Bildung und Lernen erschöpfen sich aber nicht in der Umstellung auf Technik. Wo sehen Sie Möglichkeiten und Grenzen?

Wir lernen ja gerade den gezielten Umgang mit der technischen Hardware und Software. Wichtig ist hier, als Team zu arbeiten, alle mitzunehmen, egal, ob jemand technisch schon sehr beschlagen ist oder sich im Aneignungsprozess befindet.

Alle mitnehmen, das gilt ja auch für Schüler, nicht nur Lehrer. Halten Sie die Integration von Medienkompetenzstunden für Schüler für sinnvoll, in denen sie im Umgang mit den iPads und zentralen Programmen wie etwa GoodNotes, Pages, Keynote geschult werden?

Das halte ich eher für uns Erwachsene für notwendig. Die Schüler sind uns doch technisch meist weit voraus oder aber lernen den technischen Umgang im Handumdrehen.  Sinnvoller wäre hier eher die Stärkung der Methodenkompetenz, der sinnvolle Umgang mit der Technik, eine Methodenvermittlung, 

Das heißt: Für Erwachsene eher eine technische Schulung, für Schüler eine methodische und medienethische. Sie haben hier Möglichkeiten und Grenzen eher auf technischer Ebene skizziert. Aber ist im Lernprozess Technik nicht eher dienendes Instrument, das Werkzeug im Lernprozess? Muss man den Einsatz nicht auch im Zusammenhang mit Inhalten sehen und Technik nicht absolut setzen?

Das muss natürlich Gegenstand in den einzelnen Fächern sein.

Als Schule mit ihren vielen Bereichen, Fächern, Arbeitsgruppen, Lehrkräften, Schülern, Eltern, Beschäftigten, Ehemaligen, Lehrplänen, Richtlinien etc. ist die Albert-Schweitzer-Schule ein Tanker, auf dem selbst viel Bewegung ist, der aber eine generelle Richtung braucht. Wohin sollte sich die ASS bewegen? Haben Sie Visionen?

Ich hatte angedeutet, dass die Nienburger Schullandschaft sehr spannend ist. Da gibt es auch für uns als ASS große Herausforderungen. Da ist einmal die starke Konkurrenz. Die sehe ich aber weniger beim MDG, mit dem wir gerade in der Oberstufe die Kooperation deutlich stärken wollen. In der Mittelstufe ist es vielmehr die IGS, in der Oberstufe das berufliche Gymnasium.

Beim Europameisterschafts-Tippspiel hatte Dr. Wegener mit seinem Europameistertipp richtig gelegen. Ob seine Tipps für den Deutschen Meister 2022 und die Auf- und Absteiger ebenfalls richtig sind?

Oft sind es hier nicht einmal inhaltliche Gründe, weswegen wir uns dieser Konkurrenz ausgesetzt sehen, sondern strukturelle, wenn ich da an die Ausstattung und die Modernität der Gebäude denke. Selbst das MDG mit seinem relativ modernisierten Schulgebäude kann da bei weitem nicht mithalten.

Worauf kommt es für die ASS dann an? Was Ausstattung und Gebäude angeht, ist die ASS ja in vielerlei Hinsicht abhängig von anderen Faktoren und Entscheidern.

Ich halte das Gymnasium für die beste Schulform. Die Stärke des Gymnasiums liegt darin, dass Schüler sich hier am besten auf selbstständige, kritische Art entwickeln können im besten Sinne einer humanistischen Bildung. Hier gilt es, dass wir als ASS unsere Stärken als gymnasiale Schulform präsent machen und zeigen: Seht, das ist es, was wir hier besser machen.

Große Bedeutung messe ich da auch den künstlerisch-musischen Fächern und den Sprachen zu, die komplementär, also als unabdingbare Ergänzung, zu den Naturwissenschaften eine ungemein wichtige Rolle spielen.

Wenn wir uns dieser Stärken bewusst sind und so die Herausforderung durch andere Schulen annehmen, dann wird sich gewiss zeigen, dass der alte Tanker Albert-Schweitzer-Schule ein ganz alltagstaugliches Verkehrsmittel ist.

,Albert’s Castle‘ statt ,House of Cards‘: Die Albert-Schweitzer-Schule heißt ihren neuen Schulleiter Dr. Wegener herzlich willkommen!

Wir waren beim Stichwort ‚Visionen‘. Wie eingangs angedeutet, sind Sie Werder-Fan. Haben Sie im Hinblick auf Werder Bremen eine Vision – oder Illusion?

Keine Illusion. Werder wird aufsteigen und nur eine Saison in der zweiten Liga bleiben. Da bin ich mir sicher.

Während der Europameisterschaft sind Sie als leidenschaftlicher Kick-Tipp-Spieler aufgefallen, mit Italien haben Sie treffsicher den Europameister vorausgesehen. Im Vertrauen auf diese Gabe möchten wir von Ihnen wissen: Wer wird Deutscher Meister 2022? Wer steigt ab, wer steigt auf?

Werder wird aufsteigen, da bin ich ganz optimistisch. Sie haben ein richtig gutes Team. Mein Wunsch ist auch, dass der HSV aufsteigt. Aber die sind schwächer besetzt.

Absteiger: Fürth und Bochum, das wird nicht reichen für die 1. Liga.

Deutscher Meister 2022? Das wird leider wieder der FC Bayern, das ist nicht einmal eine Prognose.

Ja, sorry, tut mir leid, BVB-Kollegen, so ist es. Dortmund hat nicht die stetige Qualität. Und ohne den Haaland mit seinen zwei Komma nochwas Toren pro Spiel – wenn der dann noch weggeht. Ne.

Herr Dr. Wegener, vielen Dank für das Interview und Ihre Zeit, die Sie sich ausgiebig genommen haben!

VH

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