70. Jahrestag: Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
In diesem Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 70. Mal. Besonders im Vernichtungslager Auschwitz mussten die Menschen, die nicht schon in den Gaskammern umgekommen waren, unfassbare Qualen erleiden. Deshalb ist Auschwitz zum Synonym für den Massenmord an Juden, Roma, Sinti und andere Verfolgte des NS-Regimes geworden.
Am 27.01.2015 wird in Gedenkfeiern und Gottesdiensten (so auch um 18 Uhr in St. Martin, Nienburg) an die Befreiung vor 70 Jahren erinnert und an die vielen Ermordeten gedacht.
Gibt es nicht ähnliche Szenarien auch noch heute auf der Welt? Genau in diesem Moment werden Menschen im Irak, in Syrien, in Nigeria und anderswo verfolgt. Sie leben inmitten von Krieg und der andauernden Angst um Leben oder Tod. Sie flüchten, suchen Schutz in anderen Ländern, auch in Deutschland. Sogar im Jahr 2015 werden noch Menschen aus Gründen ihres vermeintlichen „Andersseins“ auf der ganzen Welt verfolgt – ähnlich wie im Nationalsozialismus bis 1945.
Wir dürfen diese grausamen Taten, früher wie heute, nicht vergessen und müssen uns dafür einsetzen, dass es möglichst nicht mehr geschieht.
Studienfahrt nach Oświęcim / Polen – ein Rückblick
Przypomnij sobie – Erinnere dich! war auch das Motto unserer Studienfahrt nach Oswiecim / Polen, früher Auschwitz, an der wir vor den Herbstferien mit 11 Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgängen 9 bis 11 der ASS und unserer begleitenden Lehrkraft, Frau Beck, teilgenommen hatten. Sie wurde mit insgesamt 50 Schüler/-innen aus 5 Nienburger Schulen von der Evangelischen Jugend des Kirchenkreises Nienburg unter der Leitung von Gesine Schöning und Martin Bauer durchgeführt. Diese Fahrt in eine heute „fast“ normale Stadt, welche durch ihren geschichtlich-grausamen Hintergrund geprägt ist, hat uns die wahren Begebenheiten und Ausmaße fernab eines Geschichtsbuches gezeigt. Wir konnten in Gesprächen, Work-Shops, Begegnungen und Besichtigungen einen Eindruck von der Zeit des NS-Regimes gewinnen und uns mit einigen jüdischen Schicksalen während des Holocausts auseinandersetzen. Trotzdem ist uns bewusst, dass wir das Geschehene niemals so begreifen können, wie es wirklich war.
Am 09. November 2014, dem Gedenktag an die Novemberpogrome von 1938, wurden wir im Laufe einer Gedenkveranstaltung im Rathaus vom Bürgermeister der Stadt Nienburg, Henning Onkes, zu Botschafterinnen und Botschaftern des Erinnerns ernannt. Damit haben wir den Auftrag angenommen, weiterhin an das Geschehene zu erinnern und gleichzeitig zu verhindern, dass zukünftig etwas Derartiges passieren kann.
Wir werden weiterhin Veranstaltungen zu der Thematik besuchen und mitwirken, wenn es um das Erinnern geht.
Britta Straßburg
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