Musiker Moritz Jüngling trifft auch mit Abifilm den richtigen Ton an ASS

Abiturient Moritz Jüngling macht Film über das Abi 2017 an ASS/Spendenerlös geht an Musikfachgruppe

 

Bewegte Bilder tanzen über Bildschirm und Leinwand. Zu sehen – und vor allem zu hören – sind ein verärgerter Hausmeister und ein Schulleiter, der jungen Abiturienten eine ernste, mahnende Ansprache hält. Schnitt. Es ist Mittwoch, der 25. Oktober. Im würdevoll dekorierten Direktorenzimmer von Schulleiter Dr. Weghöft übergibt ein Abiturient des Abijahrgangs 2017 bei allseits aufgeräumter Stimmung Dr. Weghöft und Frau Hinzmann-Suckel als Vertreterin der Musikfachgruppe einen großen Scheck über 200 Euro. Den Anlass hält Schulleiter Dr. Weghöft zufrieden in den Händen: „Abivengers. Wahre Helden wissen, wann sie gehen müssen.“ Zu den Helden dieses Filmes gehört nämlich Moritz Jüngling.

Moritz' Heldentaten sind übrigens gleich mehrere. Nicht nur zählt dazu das Abiturzeugnis, das er sich zusammen mit seinem Jahrgang durch jahrelanges Lernen verdient hat. Dazu gehört sicherlich auch die Anerkennung, die er sich als Mensch und Musiker beim Publikum und seiner Schule erworben hat. Und zwar durch zahlreiche Auftritte nicht nur bei Musikveranstaltungen der ASS und durch eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft, seine Schule und dort gerade die Fachgruppe Musik mit Gitarre und tollem Engagement zu unterstützen. Moritz Jünglings jüngste Heldentat ist aber sein Film über das Abitur 2017: Denn trotz der dort auch dokumentierten Misstöne ist es ihm gelungen, den richtigen Ton bei seinen Schulkameraden und seinen Lehrern gleichermaßen zu treffen.

Rückblende. Wir schreiben das Frühjahr 2017. Ein neuer Camcorder, frisch erworben, ist bei Moritz Jüngling und seinem Vater Peter Künstler eingetroffen. Was liegt da näher, als diesen gleich auszuprobieren? Und da mit einer Kamera nicht nur bewegte, sondern auch bewegende Bilder festgehalten werden, stand das Abitur als wichtige Lebensstation nicht nur vor der Tür, sondern kam als willkommenes Motiv geradezu wie gerufen. Moritz' Vater, Peter Künstler, übernahm die Rolle als Kameramann – denn das Abitur 2017 war ja nicht nur irgendein Abitur, sondern auch Moritz' Prüfung, und da war er als handelnder Akteur genauso gefragt wie der gesamte Jahrgang. Wie in Zeitraffer spielen sich dann auch Szenen der Abiturfeiern vor den Augen der Zuschauer ab. Wir werden noch einmal Zeuge des Abistreichs und der Überreichung der Abiturzeugnisse, erleben den feierlichen Abiturgottesdienst, blicken in fröhliche und stolze Gesichter beim Abiball. Was jahrelange Vorbereitung verlangte und mit großem Einsatz dann zur Allgemeinen Hochschulreife – ja, eben: heranreifte, können wir nun binnen 3 Stunden absolvieren, gebannt auf eine Doppel-DVD. Das Abitur 2017 an der ASS. Zu verdanken ist dies Moritz Jüngling selbst, der für den Film die ebenfalls mit viel Aufwand verbundene Schnitttechnik übernahm.

Was denn die größte Herausforderung in seiner Funktion als Filmproduzent gewesen sei? „Das waren sicherlich die Übergänge“, meint Moritz. Und die Höhepunkte im Film? „Dazu gehören ganz gewiss die Kostümbilder beim Abiball. Und alle Abiturienten haben sich per Selfie verewigt. Aber nicht zu vergessen sind auch die Einblicke in den Abistreich, die der Film gewährt.“ Moritz hebt dabei den Freudensprung des Jahrgangs in das Wasser des Stadtgrabens hervor, lässt aber auch Dinge nicht unerwähnt, die im Überschwang des Hochgefühls des einen Freud, des anderen Leid sind: „Der Hausmeister war einmal sauer, weil wir alte Hausaufgaben und Klausuren aus dem Fenster geworfen und für eine wahre Zettelflut gesorgt hatten. Und einmal gab es eine ernste Ansprache durch den Schulleiter.“ „Ja, die war auch nötig“, kommentiert Dr. Weghöft schon wieder lachend, „denn ihr hattet alle Fluchttüren verbarrikadiert. Das geht natürlich nicht.“

Ja, und so wird aus einem Abitur ein Blockbuster. Die schönen Bilder des Filmemachers und Musikers Moritz Jüngling fanden im Abiturjahrgang reißenden Absatz, bei den Lehrern und der Musikfachgruppe großen Anklang. Klar, ein Film über den Erwerb der Hochschulreife kommt nicht ohne große Gesten aus. Reife, Persönlichkeit und große Gesten findet man aber manchmal auch da, wo die Kamera nicht hinblickt: Aus Dankbarkeit dafür, dass die Musikfachgruppe der ASS ihn als Musiker so sehr gefördert und unterstützt habe, überreicht Moritz Musiklehrerin Frau Hinzmann-Suckel für die Fachgruppe Musik einen Scheck über 200 Euro, Spendengelder, die beim Erwerb des Abifilms zusammengekommen waren.

Vorausblende. Das Abitur in der Tasche und Musik und Film im Blut, wird Moritz Jüngling doch sicher in seinem zukünftigen Arbeitsleben in diesen Bereichen Regie führen? „Mich interessiert das Katasteramt“, bemerkt Moritz trocken. Na, das wird ein ganz anderer Film – aber wer Moritz kennt, der ist sich sicher: Es wird ein Hit.

 

Thomas Volkhausen

Share this Post