Mit Hobbit und Hamster Triumph als Leseratte

Vorlesewettbewerb an der ASS – Paul-Jasper Beck (6a) gewinnt den diesjährigen Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen an der Albert-Schweitzer-Schule

 

Wussten das Publikum zu unterhalten: Vorlesesieger Paul-Jasper Beck (6a), eingerahmt von den Vorleserinnen Diana Krükov (6b), Karina Domkin (6d) und Fabienne Ströde (6c).

Wussten das Publikum zu unterhalten: Vorlesesieger Paul-Jasper Beck (6a), eingerahmt von den Vorleserinnen Diana Krükov (6b), Karina Domkin (6d) und Fabienne Ströde (6c).

Gespannte Stille legte sich über den Film- und Theaterraum der Albert-Schweitzer-Schule, als die Fünftklässler Platz genommen hatten. Sie alle erwarteten die Hauptakteure an diesem Vormittag: Die Klassenbesten des diesjährigen Vorlesewettbewerbs. In den vergangenen Wochen hatten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen der ASS dem klasseninternen Wettbewerb gestellt. Sie wollten herausfinden, wessen Lesekunst das aus der 5b bestehende Publikum und die Jury um die Lehrkräfte Annette Heydorn, Jill Knittel und Linda Wesemann am meisten zu überzeugen vermag. Diese vier Gewinner – Paul-Jasper Beck (6a), Diane Krükov (6b), Fabienne Ströde (6c) und Karina Domkin (6d) – boten nun dem seinerseits aus vielen Leseratten und Bücherwürmern bestehenden Publikum bei ihren Vorträgen einen Lesestoff, wie er unterschiedlicher nicht hätte sein können.

Geradezu waghalsig ging es zu in Jo Pestums Eine böse Weihnachtsüberraschung. Diane Krükov gelang es dabei oft, die geheimnisvolle Stimmung oder auch die turbulenten Wendungen in dem Abenteuer der Detektiv-Clique um Anna, Leonardo und Co., die gemeinsam Trickdiebe jagen, zum Ausdruck zu bringen. 

Für zahlreiche Lacher und überraschte Ausrufe sorgte Fabienne Ströde mit Schmitz´ Häuschen: Wer Handwerker hat, braucht keine Feinde mehr von Ralf Schmitz. Kein Wunder, denn wenn Telefonleitungen im Garten enden, Lichtschalter das Garagentor betätigen oder Maler ohne Pinsel streichen, ist für so manches Schmunzeln gesorgt – wozu Fabiennes heiterer Klang der Stimme seinen Teil beitrug. Mit Hans Peter Richters Damals war es Friedrich hatte Karina Domkin dagegen einen sehr ernsten Lesestoff gewählt.Die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem jüdischen Jungen Friedrich und einem nicht-jüdischen Jungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus aufwachsen, fiel etwas aus dem Rahmen. Für das sehr junge Publikum aus Fünftklässlern erwies sich die Lektürewahl als zu sperrig, wenngleich Karinas den Sinn betonende Lesetechnik dem schwierigen Inhalt durchaus gerecht wurde.

Stolze „Vorleseratten“: Der Sieger des Vorlesewettbewerbs an der ASS, Paul-Jasper Beck (6a), mit den Vorleserinnen Diana Krükov (6b), Fabienne Ströde (6c) und Karina Domkin (6d).

Stolze „Vorleseratten“: Der Sieger des Vorlesewettbewerbs an der ASS, Paul-Jasper Beck (6a), mit den Vorleserinnen Diana Krükov (6b), Fabienne Ströde (6c) und Karina Domkin (6d).

Und Paul-Jasper Beck aus der 6a? Seine Wahl war auf J.R.R. Tolkiens Der Hobbit gefallen. Und obschon dieser Fantasyroman die Leser zu dem menschenähnlichen Volk der kleinen, gemütlichen, friedfertigen und sesshaften Hobbits führt, weckt sein mal langsamer, mal schnellerer Vortrag beim Zuhörer wie bei dem kleinen Hobbit genau das, was das Volk der Hobbits mehr als alles verabscheut: Abenteuerlust.

So nahm es auch kein Wunder, dass Paul-Jasper Beck nach der ersten Runde, in der Texte eigener Wahl vorgetragen werden durften, sich auch in der zweiten Disziplin des Wettbewerbes durchsetzen konnte, in der unbekannte Texte besondere Anforderungen an Lesetechnik und Textgestaltung der Sechstklässler stellten. Hier galt es nämlich, einen Auszug aus Freddy. Ein wildes Hamsterleben von Dietlof Reiche vorzutragen, also aus dem Werk eines Autors, der schon seit einigen Jahren Autorenlesungen an der ASS anbietet. Paul-Jasper gelang das so lebendig und mitreißend, dass er sowohl das Publikum wie auch die Jury für den wilden Lesestoff und für sich als Vorleser einzunehmen vermochte.

Neben reichlich Applaus ernteten die Vorleserinnen und der Vorleser Auszeichnungen in Urkunden- und Buchform. Auf Paul-Jasper Beck aber darf sich das Publikum schon im Frühjahr wieder freuen, wenn er sich im Kreisentscheid der Konkurrenz stellt. Wir sind sicher: Ob mit Hobbit und Hamster oder ohne – Paul-Jasper Beck verwandelt sich dann vielleicht auch wieder vom Bücherwurm in eine Triumphe feiernde (Vor-)Leseratte.

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