Kurzweil in der „Langen Nacht der Kultur“ an der ASS

Gleich mehrere Bühnen verwandeln Albert-Schweitzer-Schule in Kulturpalast – Konzert, Theaterspiel, Kunstausstellung, Filmbühne und ein ‚Rockendes Bistro‘ machen Kultur zum Erlebnis

Der Giebelsaal platzte fast aus allen Nähten in der 'Langen Nacht der Kultur' an der ASS.

Der Giebelsaal platzte fast aus allen Nähten in der ‚Langen Nacht der Kultur‘ an der ASS.

 

Nachtleben in Nienburg! Wer am vergangenen Freitagabend Zerstreuung suchte, der brauchte sein Glück nicht in den Unterhaltungsbetrieben Hannovers oder Bremens zu suchen. In Licht und Klangfülle getaucht war etwas abseits der stillen Innenstadtgässchen Nienburgs ein markantes Gebäude der Weserstadt, das abends sonst typischerweise verdunkelt und verträumt liegt: die Albert-Schweitzer-Schule. Alle Nachtschwärmer Nienburgs und Umgebung schienen am Freitag, dem 20. März, hierhin gekommen zu sein, um von 18:30 Uhr bis nach 21:30 Uhr in den Genuss der ‚Langen Nacht der Kultur‘ an der ASS zu kommen. Und für diesen Genuss sorgten künstlerisch sehr talentierte Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums gleich an mehreren Spielorten!

 Die Stomp-Performance 'Rock the Bistro' des 11. Jahrgangs in Aktion.

Die Stomp-Performance ‚Rock the Bistro‘ des 11. Jahrgangs in Aktion.

Im vollbesetzten, festlichen Giebelsaal mit seiner herrlichen Akustik wurde ein musikalisches Feuerwerk abgebrannt, das die Zuschauer immer wieder zu lautem Beifall und sogar ‚Standing Ovations‘ veranlasste. Die vielen kleinen und großen Talente, die diesen Applaus auslösten, hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Beispielhaft hervorgehoben sei etwa die Chor-AG der ASS der Jahrgänge 8 bis 12, die erst kürzlich den Musikwettbewerb ROSA gewonnen hatte. Mit ihrer Interpretation von Stücken wie „Summer moved on” (Aha/Arrangement: O. Gies) oder aber  “Happy” (Pharell Williams/ Arr.: O. Gies) holten sie unter der Leitung von Antje Falldorf-Podehl die Zuhörer aus den Sitzen. Stillere Stücke von Solokünstlern wie Aaron de Lorenzo aus dem 5. Jahrgang am Klavier mit einer sehr gefühlvollen Darbietung von „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven oder aber Caja Neumanns wunderbar verträumt-nachdenkliches Spiel der „Forrest Gump Suite“ sorgten erst für Gänsehaut, dann für ‚Bravo‘-Rufe.  Zur richtigen Mischung trug die Bläsergruppe der Jahrgänge 5 bzw. 6 unter der Leitung von Christina Hinzmann-Suckel bzw. Elisabeth Vogels bei: Mit  „Old McDonald had a farm“ oder „New York, New York“ sorgten sie für das heiter-beschwingte Element zwischen getrageneren und rockigeren Stücken.

Jonas Fangmann aus dem Kurs 'Darstellendes Spiel' unter der Leitung von Andreas Busch spielt den verliebten 'Bomber' im gleichnamigen Stück von Dirk Dobbrow - eine intensive Darbietung!

Jonas Fangmann aus dem Kurs ‚Darstellendes Spiel‘ unter der Leitung von Andreas Busch spielt den verliebten ‚Bomber‘ im gleichnamigen Stück von Dirk Dobbrow – eine intensive Darbietung!

Diejenigen, die sich den Fesselungen des Giebelsaals endlich entziehen konnten oder aber dort gar nicht erst hatten Platz finden können, die zogen rasch andere Spielorte in ihren Bann. Wo sonst Unterricht abgehalten und Klassenarbeiten geschrieben werden, da stampfte und klapperte ein rockendes Bistro, dass die Zuschauer instinktiv mit’rockten‘. ‚Rock the Bistro‘ hieß das Stomp-Projekt des Jahrgangs 11: Gäste und Bedienung in einem Bistro lassen den ‚Speiseraum‘ mit einem Mal rhythmisch erbeben – und Schülerinnen und Schülern wie auch den Zuschauern bereitete das Klappern von Tellern, Besteck, Gläsern und Tabletts sichtliches Vergnügen. Nur richtige Mahlzeiten gab es dort nicht. Die gab es zunächst auch nicht im Ensemblestück „Hunger“ des Kurses Darstellendes Spiel von Andreas Busch. Dort drehte sich alles um das Hungergefühl, mit dem sich die Darstellerinnen und Darsteller in Theorie und Praxis äußerst vergnüglich und unterhaltsam beschäftigten.
Wer nun selbst um das eigene leibliche Wohl besorgt war, der konnte kulinarischen Genüssen in einer eigens vom 11. Jahrgang eingerichteten Cafeteria zustreben. Dies jedoch nicht, ohne vorher Geschmack gefunden zu haben an Maskenporträts in der Ausstellung der Fachgruppe Kunst. Oder aber sich Appetit geholt zu haben bei cineastischen Vorführungen aus Musikkursen des 10. Jahrgangs und Phil Riegers Film „Mehr als 1000 Worte“. Nachtisch gefällig? Kein Problem. Damit die Kulturfans dieses Abends möglichst wenig verpassten und beim kulturellen Talentschatz der ASSler aus dem Vollen geschöpft werden konnte, wurden Darbietungen in 3 zeitlich getrennten Blöcken vorgeführt. Trotzdem lautete der meistgehörte Ausruf:„Was, es ist schon bald halbzehn?! Und ich habe doch noch nicht alles gesehen!“
So ging ein sehr erfolgreicher Abend an der ASS zu Ende – der Dank gilt hier nicht zuletzt dem Vorbereitungsteam um Antje-Falldorf-Podehl, Christina Hinzmann-Suckel und Elisabeth Vogels. Und dennoch: Offiziell war es mit über 3 Stunden eine ‚Lange Nacht der Kultur‘ – für viele aber fast schon wieder ein zu kurzes Vergnügen! 

Vh

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