Kein Höhenflug mit Strauss‘ „Fledermaus“ für Opernexperten der ASS

AG „Tatort Oper“ der Albert-Schweitzer-Schule besucht Abschlussvorstellung dieser Saison im Opernhaus Hannover/ Erfolgreiche erste Saison der AG für Musikliebhaber

 

„Top Secret“ – unter diesem Siegel war die Inszenierung von Johann Strauss‘ Operette >Die Fledermaus< auf dem Intendantentreffen behandelt worden, das die Teilnehmer der AG ‚Tatort Oper‘ der ASS unter Leitung von Christina Hinzmann-Suckel im März besucht hatten. Nun aber stand sie an – die Operette >Die Fledermaus< von Johann Strauss – , und mit Spannung blickten die Schülerinnen und Schüler der lange erwarteten Inszenierung entgegen. Diese Operette sollte den Abschluss bilden für eine Opern-AG, die sich bereits mit 5 Inszenierungen in dieser Saison beschäftigt hat.

Zur Erinnerung: Seit diesem Schuljahr haben Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 bis 12 die Möglichkeit, im Rahmen der AG ‚Tatort Oper‘ in der Staatsoper Hannover sechs Vorstellungen zu besuchen. Diese beinhalten Opern-, Musical-, Ballet- und Operettenaufführungen. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmer einen Einblick in verschiedene Genres und Inszenierungen. So konnten die Schülerinnen und Schüler Puccinis berühmte Oper >Tosca< genauso erleben wie die Ballettaufführung >Der Kuss< von Jörg Mannes. Musicalfans hingegen kamen mit Frank Loessers >How to succeed in business without really trying< auf ihre Kosten.

Würde also diese Inszenierung zum krönenden Abschluss werden? Diese letzte Veranstaltung erfüllte dann aber Erwartungen der Musikliebhaber der AG >Tatort Oper< nicht. Die Suche nach moralischen Werten und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Wandel und Werteverfall wurde auf die heutige Zeit übertragen. Allerdings stark fokussiert auf die Frage nach sexueller Toleranz. Äußerst fragwürdige Szenen und Witze begleiteten diesen Abend, der manchen Teilnehmer etwas verstört zurückließ.

Die anschließende Diskussion, in der die AG-Teilnehmer versuchten, das Werk, welches 1884 uraufgeführt wurde, in den historischen Zusammenhang einzuordnen und somit nachvollziehbar zu machen, zeigte einerseits deutlich die Irritation der Schülerinnen. Andererseits wurde deutlich, dass die jungen Opernexperten der ASS bereits mehrere Veranstaltungen besucht hatten und somit nun schon über ein wenig Bühnenerfahrung verfügten, sodass der Tenor war: Diese Vorstellung war für uns kein Höhepunkt der Saison, aber eine interessante Erfahrung.

Fünf für gut befundene Aufführungen und ein Verriss – vor diesem Hintergrund zogen zwei Schülerinnen aus dem 9. Jahrgang eine positive Gesamtbilanz der Saison mit der AG >Tatort Oper<. „Ich bin froh, dass ich bei dieser schulischen Aktion mitmachen durfte. Schließlich hatte ich noch nie zuvor eine Oper besucht und hatte es, um ehrlich zu sein, auch nicht vor. Jedoch habe ich meine Meinung schnell geändert, als wir die ersten Opernbesuche hinter uns hatten. Ich finde die Musik faszinierend und sehr elegant, sodass ich mir vorgenommen habe, in der Zukunft die Oper öfter zu besuchen. Klar, es gab auch nicht so tolle Stücke. Aber die AG hat mir gezeigt, welche Art von Oper, also Oper, Operette oder Musical, ich mag. Ich würde jedem empfehlen dabei mitzumachen, weil man durch die AG einen Einblick in die Musik bekommt, die fast überall auf der Welt vertreten ist“, zieht Sophie aus der 9. Klasse Fazit. Und Lisa ergänzt: „Ich fand die AG sehr gut, da ich Opern, Operetten und Ballettaufführungen noch nicht kannte. Manches Stück hat mir besser gefallen und manches dafür nicht ganz so gut. Aber alles in allem kann ich sagen, dass es auf jeden Fall eine Erfahrung wert war und mit viel Spaß und Freude verbunden war.

Das macht doch Lust auf die nächste Saison im kommenden Schuljahr!

Christina Hinzmann-Suckel

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