Junge Künstler setzen mit Pinsel und Tusche Glanzpunkte in Krankenhausfluren
11. Ausstellung Kunst im Krankenhaus am Freitag eröffnet/ Geschäftsführer der Mittelweser Kliniken und Museumsleiterin beeindruckt von Qualität der Kunstwerke
„Diese Bilder sind von außergewöhnlicher Qualität. Ich hoffe, dass diese 2008 begonnene Ausstellungsreihe noch viele Jahre andauern möge.“ Es sind nicht die Worte eines Kunstmuseumsdirektors, die hier unzählige Besucher vernehmen. Und statt in einer ehrwürdigen Säulenhalle voller Statuen ist der Ort dieses Ereignisses ein grellbeleuchteter, nüchterner Krankenhauseingang. Dass man das aber leicht vergessen konnte, lag an den jungen Künstlern, die mit ihren zahlreichen Exponaten dem Nienburger Krankenhaus Kunsthallencharakter verliehen.
Am Freitag, dem 29. November, wurde nämlich um 17:30 Uhr die nunmehr elfte Ausstellung >Kunst im Krankenhaus< vor etwa 100 sich dicht an dicht drängenden Besuchern im Foyer des Krankenhauses Nienburg eröffnet. Ronald Gudath, Geschäftsführer der Mittelweser Kliniken, zeigte sich in seiner Eröffnungsrede von der künstlerischen Ausdrucksstärke der zahlreichen Bilder beeindruckt. Sein ausdrücklicher Dank galt dabei der Fachgruppe Kunst der Albert-Schweitzer-Schule für die Organisation der Ausstellungsreihe. Genauso dankte er der Musik-AG der Realschule Nienburg unter der Leitung von Annette Bohnenkemper und Arwed Vogt, deren gefühlvoll von Lea Wente interpretierte Lieder ‚Millionen Lichter‘ und ‚Too Close‘ der Ausstellungseröffnung einen ausgezeichneten musikalischen Rahmen verliehen. Der ganz besondere Dank galt jedoch den jungen Künstlerinnen und Künstlern. Deren eindrucksvolle Bilder lassen für rund 6 Monate die kühle Krankenhausatmosphäre vergessen, wie auch die Museumsleiterin Kristina Nowak-Klimscha in ihrer Rede hervorhob und damit die Ausstellung eröffnete.
Bereitwillig ließen sich die zahlreichen kunstsinnigen Besucher anschließend in die fesselnden Kunstwelten der etwa 300 Ausstellungsstücke entführen. Diese Bilder waren diesmal von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Albert-Schweitzer-Schule, der Realschule Am Berg, der Realschulen Langendamm und Nienburg, der Grundschule Langendamm und der Kunstschule Mittelweser im Kunstunterricht geschaffen worden. Menschendarstellungen, so etwa Selbstporträts im Tontrennungsverfahren oder schwarze Linien, die sich zu menschlichen Figurationen verdichten, laden in der Ausstellung genauso zum genauen Betrachten und angeregten Diskutieren ein wie die bildhafte Isolierung einzelner Augen und großformatigen Ausschnitte der Tierdarstellungen neue Sichtweisen provozieren. Landschaften irritieren den Betrachter durch verfremdende Einfügungen, Architekturen lassen den Schauenden an Visionen von Wohnlaboratorien teilhaben.
Unübersehbar ist neben der künstlerischen Ausdrucksstärke dabei auch die hohe technische Qualität, die mal in Feder-, Tusche- oder Pastellzeichnungen zum Ausdruck kommt, mal Gestalt gewinnt in Acrylmalerei, in Collagen oder Mischtechniken.
Zugang zu diesen künstlerischen Welten hat die breitere Öffentlichkeit noch bis zum Mai 2014 zu den regulären Besuchszeiten des Krankenhauses.
Thomas Volkhausen