Jazz trifft Renaissance: Konzert des Duo Flow im Giebelsaal im Rahmen eines besonderen ASS-Musikprojektes

Am Abend des 29.01. fand im Giebelsaal der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) ein außergewöhnliches Konzert unter dem Titel „Jazz und Renaissance“ statt. Das „Duo Flow“, bestehend aus dem ehemaligen ASS-Schüler Alex Wolf an der Laute und Theorbe sowie dem Jazzmusiker Hugo Siegmeth an Bassklarinette und Saxophon, nahm das Publikum auf eine faszinierende musikalische Reise mit: Das Konzert bot ein vielfältiges Programm, das von Stücken aus dem 14. Jahrhundert bis zu modernen Pop- und Jazz-Kompositionen reichte. Musikliebhaber aller Altersgruppen waren in den ausverkauften Giebelsaal gekommen, um die einzigartige Fusion von Jazz, Pop- und Renaissance-Musik zu erleben. Das Publikum konnte hier erleben, dass sich im Duo Flow zwei Künstler begegnen, die neben ihrer Spielfreude und großem Ausdruck besonders auch die musikalische Kreativität verbindet, mit der sie verschiedene musikalische Epochen und Stile wohlklingend und plausibel miteinander verweben. 

Axel Wolf hat im Jahr 1981 an der ASS das Abitur gemacht. Danach studierte er an der Musikhochschule Hannover Gitarre. An der Theorbe machte er sich europaweit in der Szene für „Alte Musik“ einen Namen.

Dass sich mit Instrumenten aus der Renaissance sogar Bebop spielen lässt, bewiesen die beiden Musiker mit Charlie Parkers bekanntem Jazz Standard „Ornithologie“. 

Umgekehrt wurden moderne Interpretation von Bachs „Präludium c-moll“, Claudio Monteverdis Arie „Nigra Sum“ oder auch Händels „Il vostro maggio“ gespielt, letzteres im Trio mit dem beeindruckend aufspielenden ASS-Schüler Tobias Jentsch am Cello. In besonderer Erinnerung bleibt auch der „Balkan Blue“, eine Eigenkomposition Hugo Siegmeths im Stil des Balkan-Jazz.

Beim abendlichen Hauptkonzert wurden auch die Ergebnisse eines vorangegangenen Workshops zwischen dem Duo und den Chören der ASS unter der Leitung von Antje Falldorf-Podehl präsentiert: Gemeinsam spielten sie, unterstützt von Thomas Böttger am Flügel, Stücke wie „Everglow“ von Coldplay oder das irische Volkslied „The Parting Glass“. Auch die Schülerin Eske Musolf interpretierte zusammen mit den beiden Musikern eindrucksvoll den von keltischen und orientalischen Einflüssen geprägten Song „All Souls Night“. Sehr spannend und anrührend auch die aktive Mitgestaltung des Chor-Ensembles bei der Improvisation des Duos über Monteverdis „Lasciate mi morire“.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Musikprojekts und echtes Anliegen des ehemaligen ASS-Schülers Axel Wolf waren Schülerkonzerte im zweimal ausgebuchten Giebelsaal am Vormittag, in denen die Musiker dem jungen Publikum ihre besonderen Instrumente vorstellten, und auf Augenhöhe und mit Humor interessante Einblicke in ihre künstlerische Arbeit gaben. Die ASS hebt die großzügige Unterstützung von Konzert und Musikprojekt hervor durch die Sparkasse Nienburg, den Lions Club/ Cor Leonis sowie das Theater der Stadt Nienburg/Weser als Veranstalter des Konzertes.

Das Publikum bedankte sich bei den Künstlern sowie den Schulchören mit großem Applaus. Der Abend, der zugleich die Feierlichkeiten zum 75. Namensjubiläum der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg einleitete, wird für die Besucher sicherlich als ein musikalisches Highlight des noch jungen Jahres 2024 in Erinnerung bleiben.