Gruseliges an der ASS

Gibt es jemanden, der keine Angst hat? Der sich nicht fürchtet, wenn es draußen im Wald schon dunkel ist? Ja, den gibt es. Und diesen Jungen durften die Schülerinnen und Schüler des 5. Jahrgangs der Albert-Schweitzer-Schule am vergangenen Montag kennen lernen. Gemeint ist die Hauptfigur Peter aus dem Grimmschen Märchen „Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen“.

Aufgrund der Corona-Beschränkungen mit Maske konnten die jungen Zuschauer für zwei Stunden fernab von Unterricht und Schulstress in eine fantastische Märchenwelt eintauchen, die vom Marionettentheater Bille geschaffen wurde. Andreas Bille, der gleichzeitig als Tourmanager, Theaterdirektor, Regisseur, Bühnenarbeiter, Beleuchter und Puppenspieler agiert, gelang es dabei wieder einmal, die Illusion eines großen, lebendigen Marionettenensembles auf der eigens errichteten Bühne im Giebelsaal der ASS zu schaffen.

Während der Vorführung war es auf knapp 140 Plätzen mucksmäuschenstill. Jeder lauschte gespannt und konzentriert den Puppen auf der Bühne.

Die Hauptfigur Peter, die sich zunächst weder vor Fledermäusen, Geistern oder Raubtieren fürchtet, sorgte mit ihren witzigen Sprüchen und dem jugendsprachlichen Ton für viele Lacher. Lange scheint es, als habe dieser Junge vor nichts Angst und könnte jede gefährliche Situation ganz cool meistern. Letztlich bereitet aber der Wunsch einer alten Hexe, sie zu küssen, Peter endlich das ersehnte Gruseln, was die Schülerinnen und Schüler beim hässlichen Aussehen der Hexe durchaus nachvollziehen konnten. Wie im Märchen üblich, wird Peter für seinen Mut belohnt: Mit dem Kuss erlöst er die schöne Prinzessin, die nur in eine Hexe verwandelt war, und erhält sie als Dank zur Frau.

Im Anschluss an die Vorstellung lernten die jungen Zuschauer die Marionette Peter Auge in Auge kennen. Andreas Bille erklärte, wie die Figur an ihren Fäden bewegt wird und ihren einzigartigen Charakter durch eine bestimmte Körperhaltung und eine individuelle Stimme erhält. Besonders verblüfft waren die Schülerinnen und Schüler darüber, dass Bille jede seiner Rollen mit verstellter Stimme selbst spricht und mit bis zu vier Marionetten gleichzeitig auf der Galerie der Bühne agiert.

Der Puppenspieler selbst freute sich sichtlich über so viel Interesse und Begeisterung der jungen Gymnasiasten und Gymnasiastinnen und soviel steht fest: Auch im nächsten Jahr heißt es für die neuen fünften Klassen an der ASS wieder „Bühne frei für Bille“, den Mann, der im Hintergrund die Fäden zieht.

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