Eine Reise zu ungewohnten Klängen
Am Freitag, den 25.03 2022 ergab sich für die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Musik der ASS (Jg. 12) die Möglichkeit, ein Gamelan-Orchester im Bremer Übersee-Museum auszuprobieren.
Gamelan-Orchesterinstrumente werden vor allem auf den Inseln Java, Madura und Bali in Indonesien gespielt, um als Begleitmusik zu bestimmten Handlungen wie der Begrüßung und Verabschiedung von Gästen und Theateraufführungen zu fungieren.
Die Bezeichnung „Gamelan“ kommt von „gamel“, was „Hammer“, „Schlagen“, aber auch „Klang“ bzw. „Orchester“ bedeutet. Dieser Name deutet bereits daraufhin, dass es sich bei den Instrumenten um Schlaginstrumente handelt. Sie bestehen zum Großteil aus Bronze und lassen sich als Metallophone beschreiben. Ausnahmen sind zum Beispiel die Trommeln, die das Orchester leiten und Bambusflöten.
Jedes Instrument ist nach seinem Klang benannt, so heißen die kleinen, hängenden Gongs „gong“ bzw. „kempul“, die Metallophone, die für die Melodie zuständig sind „saron“ bzw. „Slentem“.
Zu erwähnen ist, dass sich die in Bremen genutzte Variante des Orchesters der Pentatonischen Skala, also einer fünfschrittigen Tonleiter, die auf den vierten und siebten Ton der normalen Tonleiter verzichtet, stützt. Es fehlen also die Halbtonschritte zwischen dem dritten und vierten und siebten und achten Ton einer Dur-Tonleiter.
Grund für den Besuch des Übersee-Museums in Bremen war die Analyse verschiedener Stücke des impressionistischen Komponisten Claude Debussy (1862-1918), wie zum Beispiel „Voiles“( franz. Segel/Tuch) oder „La cathedrale englutie“( franz. Die versunkene Kathedrale). Der französische Komponist ließ sich zu Lebzeiten von ebendiesen ungewohnten Klängen der Gamelan-Musik inspirieren. Nach einer kurzen Erklärung zu Beginn des Workshops ging es direkt an die Instrumente, deren Spielweise den jeweiligen Schülern und Schülerinnen im Folgenden erklärt wurde. Da der Kurs nur aus sieben Schülern und Schülerinnen besteht, wurde auch ihre Musiklehrerin Frau Vogels eingebunden.
In der restlichen Zeit wurde dann ein javanesisches Stück geprobt, das normalerweise während der Aufführung der Sage „Ramayana“ gespielt wird. Es begleitet den Teil der Erzählung, in dem der Dämonenkönig Ravana dem Prinzen Rama und seiner Frau Sita als prächtiger Hirsch erscheint. Sie bittet Rama daraufhin, ihr den Hirsch zu erjagen und es beginnt eine Verfolgungsjagd.
Die Schülerinnen und Schüler waren sich einig, dass sie diese Klänge zwar ungewohnt fanden, ihnen das Spielen der Instrumente aber großen Spaß bereitete und sich als interessante Erfahrung darstellte.
Generell waren die Instrumente relativ leicht zu erlernen.
Für Diejenigen, die sich für Musik interessieren und Lust haben in außergewöhnliche Klänge einzutauchen und Neues auszuprobieren, lohnt es sich, an so einem Workshop teilzunehmen.
von Miriam Eick