Die Indien-AG beschäftigt sich mit dem Kastensystem
In der Indien-AG haben wir uns mit dem Kastensystem beschäftigt, weil dies in der indischen Gesellschaft auch heute noch eine große Rolle spielt.
Der Ursprung des Kastensystems kommt aus dem Hinduismus – der Hinduismus ist eine wichtige Religion in Indien.
Im Hinduismus ist das Karma eine Art Bankkonto des Lebens, das jeder Hindu besitzt. Das Karma kann sich je nach dem Verhalten positiv oder negativ ‚aufladen‘. Mit einer schlechten Lebensweise rutscht der Mensch schnell ins Minus, was in der „ewigen Ordnung“ für den Betroffenen im ungünstigsten Fall bedeutet, dass er im nächsten Leben als Dämon oder als Ameise wiedergeboren wird.
Wie viel gutes Karma ein Gläubiger als „Startkapital“ bekommt, entscheidet seine Geburt, also wird nach dem Glauben der Hindi, jeder in eine bestimmte Kaste hineingeboren. Das Wort „Kaste“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „rein“.
In Indien gibt es fünf Hauptkasten mit vielen Unterkasten. Je niedriger die Kaste, desto schlechter sind auch die Lebensverhältnisse des Menschen. Vor sechzig Jahren wurde das Kastensystem von der Indischen Regierung abgeschafft. Trotzdem leben die meisten Menschen weiterhin nach den Regeln dieser Ordnung.
Die Zugehörigkeit zu einer Kaste bestimmt, wie der Hindu lebt, wie er von der Gesellschaft behandelt wird, welchen Beruf er ausüben darf und wen er heiraten darf. In den Großstädten Indiens hat die Durchmischung der Kasten durch das Recht auf Ausbildung bereits begonnen, ganz im Gegensatz zu den ländlichen Regionen.
Die Kinder in unserem Wohnheim gehören fast alle zu der untersten Kaste und werden dort auf dem Land sehr schlecht behandelt. Deshalb sind ihre Chancen auf ein besseres Leben auch heute noch schlecht.
Merala, Mariela, Nele