An Tagen wie diesen feiert die Albert-Schweitzer-Schule ihre Weihnachtsandacht in St. Martin

Was wäre Weihnachten für die Schülerinnen und Schüler ohne den traditionellen Weihnachtsgottesdienst der ASS? Wie in jedem Jahr lud die Schule nach dem offiziellen Beginn der Weihnachtsferien zu einem eigenen Gottesdienst nach St. Martin. Und statt nach Hause zu gehen oder sich in den vorweihnachtlichen Einkaufstrubel zu stürzen, waren so viele Schülerinnen und Schüler gekommen, dass es praktisch keine freien Plätze mehr in Nienburgs größter Kirche gab. Die meist jungen Gottesdienstbesucher wurden nicht enttäuscht: Die von der Lehrerin für evangelische Religion, Frau Renn, dem Lehrer für katholische Religion, Herrn Bank, und einer engagierten Schülergruppe vorbereitete Andacht überraschte alle Anwesenden durch Originalität, Ideenreichtum und eine gelungene Mischung aus klassischen und modernen Elementen. Gleich zu Beginn der Andacht verzauberte Johanna Jentsch die Anwesenden mit ihrem Geigenspiel beim Lied „Schmückt den Saal mit grünen Zweigen“.

Nach der Begrüßung durch Frau Pastorin Müller, dem Eröffnungsgebet und dem gemeinsamen Lied „Stern über Betlehem“ zeigten die Jugendlichen, wie kreativ ein Weihnachtsgottesdienst für Gleichaltrige gestaltet werden kann. In einer simulierten Castingshow sollte Deutschlands beliebtestes Weihnachtslied gefunden werden. Ein Kamerateam hatte in der vergangenen Woche die Schule unsicher gemacht und viele Klassen und Kurse dazu gebracht, Weihnachtslieder zu singen. Die zusammen geschnittenen Aufnahmen der singenden Schülerinnen, Schüler und Lehrer lockerten die Atmosphäre in der Kirche auf und sorgten für gute Laune unter den Gottesdienstbesuchern. Live vorgestellt wurde dann das Lied „An Tagen wie diesen“, der Sommerhit der Punkband „Die Toten Hosen“. Die Jury, wie auch die Gottesdienstbesucher zeigten sich zunächst etwas befremdet von der Titelwahl, aber in einem lebendig inszenierten Streitgespräch zwischen den Jurymitgliedern und den Interpreten wurde klar, dass dieser Titel mehr mit Weihnachten zu tun hat, als viele glaubten. Überzeugend konnten die Jugendlichen darlegen, dass sich der Text des Sommerhits wunderbar auch als Weihnachtslied eignet und  beispielsweise Spielraum für die Idee weihnachtlicher Vorfreude, der Einladung Gottes an die Christen, der Kirche als öffentlichen Veranstaltungsort oder des göttlichen Versprechens auf ewiges Leben bietet.

Dass diese durchaus gewagte Interpretation gar nicht abwegig war, stellte der Chor der ASS alsbald unter Beweis. Unter der Leitung von Frau Falldorf-Podehl lieferte er eine beeindruckende weihnachtliche Version des Stückes, von der auch die Toten Hosen begeistert gewesen wären. In ihrer Predigt griff Frau Pastorin Müller die gedanklichen Motive des Liedes auf und vertiefte mit Hilfe des Songtextes die Erkenntnis: „Gott kommt in die Welt und bleibt bei uns, kein Ende in Sicht, ganz gleich, was ich mache, ob ich lebe oder sterbe. Kein Ende in Sicht“.

Die Fürbitten galten allen Menschen, die sich in der Weihnachtszeit einsam oder unglücklich fühlen. Es wurde die Hoffung geäußert, man möge die wahre Bedeutung von Weihnachten erkennen und Zuversicht und Vertrauen in die göttliche Geborgenheit erlangen. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde gemeinsam das Vaterunser gebetet und die Andachtsbesucher sangen zum Auszug feierlich das Lied „O du fröhliche“. Und als das Kirchenportal geöffnet wurde, war die Freunde unter den Schülerinnen und Schülern groß: Es hatte angefangen zu schneien. Nun kann Weihnachten kommen.

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