Abitur 2025 – unsere Besten im Interview: Frida-Lotte Beck

Frida-Lotte Beck, Abischnitt 1,0

„Wie fühlt es sich an, das Abitur in der Tasche zu haben? Welche Erfahrungen, Rückschläge und Glücksmomente prägen den Weg dorthin – und welche Tipps haben unsere Besten für die kommenden Jahrgänge? In dieser Interviewreihe berichten einige unserer erfolgreichsten Abiturienten des Jahrgangs 2025, wie sie ihre Ziele erreicht und ihre Schulzeit gemeistert haben. Wer erfahren möchte, was hinter den Traumnoten steckt und wie man das Abenteuer ‚Abi‘ übersteht, ist hier genau richtig.

Frida-Lotte, wie verlief deine schulische Laufbahn an der ASS?

Als ich an der ASS eingeschult wurde, kam ich in die Bilingualklasse (die 5e). Lustigerweise begegneten mir während meiner Schulzeit an der ASS einige Lehrkräfte mehr als nur einmal. So hatte ich sowohl Herrn Tielsch als auch Herrn Henkel als Klassenlehrer, bei denen ich in der Oberstufe jeweils einen Leistungskurs hatte. In der elften Klasse nahm ich an einem sechsmonatigem Austauschprogramm namens „Brigitte Sauzay“ teil. Dadurch hatte ich die Chance, für drei Monate in Le Havre (Frankreich) bei einer Gastfamilie zu leben. Diese Zeit hat mich stark geprägt und bewirkt, dass ich eine Liebe zu Frankreich und der französischen Sprache entwickelt habe.

Gab es besondere Highlights in deiner Zeit an der ASS – und vielleicht auch Dinge, an die du weniger gern zurückdenkst?

Ehrlicherweise denke ich am liebsten an die Dinge in der Schulzeit zurück, die nichts direkt mit dem Unterricht zu tun hatten. Damit meine ich beispielsweise meine Zeit in der Chor-und-Musical-AG. Ich denke gerne an die Auftritte zurück, auf die wir damals hingefiebert hatten. Immer wieder für Highlights sorgte auch meine Zeit in der Bläser AG. Es war immer schön, trotz der großen Altersunterschiede (Klasse 7-13), Teil einer so vertrauten Gruppe zu sein. Ich erinnere mich äußerst gerne an die spaßigen Probefahrten oder an Projekte wie den Workshop mit dem Komponisten Jakob de Haan. Mindestens genauso bleiben mir die sämtlichen Regatten, Ruderlager und Wanderfahrten der Ruderriege in Erinnerung, bei denen ich, abgesehen vom Sport, vieles über das Zusammenleben mit anderen gelernt habe. Es gibt nicht an jeder Schule das Angebot, 10 Tage lang mitten durch Berlin zu rudern. Ein ganz besonderes Highlight war auch die Partnerschaftsreise nach Indien im Herbst 2024, an der ich kurz vor dem Abi-Üb teilnehmen konnte. Die wertvollen Begegnungen mit den inspirierenden Menschen an unserer Partnerschule sowie all die kulturellen Erfahrungen bleiben mir nachhaltig in Erinnerung. Es wird meiner Meinung nach leider oft vergessen, dass Schule so viel mehr ausmachen kann als nur das bloße Lernen… ich persönlich würde es begrüßen, wenn eine bessere Wahrnehmung der unterschiedlichen AGs, Veranstaltungen und des Engagements vorhanden wäre. Natürlich denke ich ebenso gerne an die verschiedenen Klassenfahrten und die Oberstufenkursfahrt zurück.

Wie hast du deine Freizeit gestaltet – welche Aktivitäten waren dir besonders wichtig und warum?

Ich hatte während meiner Schulzeit immer recht viele Hobbys. Mir war der sportliche Ausgleich im Alltag sehr wichtig, weshalb ich 11 Jahre lang im SBV Erichshagen Fußball gespielt habe und seit der 6 Klasse an Events der Ruderriege beteiligt war. Insbesondere in den letzten 3 Jahren habe ich den Rudersport genossen, da ich mich dort mitten in der Natur auspowern kann. Ebenso wie sportliche Aktivitäten, liebe ich es, in meiner Freizeit Musik zu machen. Seit der Bläser Klasse 6 spiele ich mit Freude Trompete und genieße das gemeinsame Musizieren in der Bläser AG bei Frau Vogels sehr. Ansonsten war ich in meiner Freizeit viel in der evangelischen Jugend in Nienburg aktiv, wo ich für einige Jahre als Delegierte im Kirchenkreisjugendkonvent gearbeitet habe. Darüber hinaus habe ich während meiner Schulzeit an vielen tollen Aktionen der Kirche wie dem Landesjugendcamp teilgenommen. Damit einher geht häufig auch die Teilnahme an einigen politischen Veranstaltungen wie z.B. den Fridays-for-Future Protesten, die meiner schulischen Laufbahn nicht so sehr geschadet haben, wie manch einer im schulischen Kontext befürchtet hatte. Nebenbei habe ich in meiner Freizeit auch schon immer sehr gerne gelesen, wobei ich in besonders stressigen Phasen auch auf Hörbücher zurückgreife.

Welche Leistungskurse hast du gewählt – und welche Tipps würdest du anderen für die Kurswahl geben?

Ich habe Französisch, Deutsch und Bio als Leistungskurse gewählt. Alle drei Fächer haben mir schon immer Spaß gemacht, wodurch ich in der Oberstufe auch das Gefühl hatte, für mich selbst zu lernen. Daher ist es meine Empfehlung, definitiv nach eigenem Interesse zu wählen und die Kurswahl nicht zu sehr von möglichen Zukunftsplänen abhängig zu machen.

Wie hast du dich auf das Abitur vorbereitet – hattest du feste Routinen oder besondere Lernstrategien?

Ich habe mir recht früh darüber Gedanken gemacht, wann ich anfange zu lernen und mir einen Plan erstellt. Natürlich ist dieser nicht vollständig aufgegangen, allerdings hat er mir geholfen, den groben Überblick zu behalten. Die Art und Weise zu lernen, ist meiner Meinung nach sehr stark abhängig von den Fächern, allerdings kann es immer helfen, alte Abiturklausuren durchzugehen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass es vor allem darauf ankommt, die Methodik der Fragestellungen zu verstehen und weniger darum, wirklich jedes Detail auswendig zu kennen. Bei absoluten Lernfächern greife ich allerdings gerne auf die klassische Strategie der selbstgeschriebenen Lernzettel zurück. Diese lerne ich durch Aufsagen, wobei regelmäßige Wiederholung von bereits Gelerntem bedeutsam ist.

Welche Rolle spielten Freunde, Familie oder Lehrkräfte in deiner Oberstufen- und Abiturzeit?

Sowohl in der Oberstufenzeit als auch in der Abiturphase hat der Kontakt zu meinen Freund:innen eine große Rolle gespielt. Zum einen kann man sich bei inhaltlichen Fragen unterstützen und sich austauschen. Zum anderen ist es meiner Meinung nach fast das Wichtigste, sein soziales Leben auch während des Abiturs am Laufen zu halten. Mir tat es sehr gut, mich zum Ausgleich mit Freund:innen zu treffen, um in der stressigen Abizeit schöne Erlebnisse und Spaß zu haben. Gleiches gilt natürlich auch für die Familie. Außerdem hatte ich im Endspurt des Abiturs Glück, eine Familie zu haben, die mich sehr entlastet hat. So konnte ich mich auf das Lernen konzentrieren und musste mich nicht großartig um den Haushalt oder ähnliches kümmern.

Was machst du aktuell nach dem Abitur?

Momentan mache ich einen internationalen Jugendfreiwilligendienst in Lyon (Frankreich). Dieses freiwillige Jahr wird durch den Verein „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ vermittelt. Es soll einen Beitrag zur Völkerverständigung und Versöhnung nach den deutschen Verbrechen des zweiten Weltkrieges leisten. Vor Ort arbeite ich in dem Verein „Les racines de demain“, der interreligiöse Bildungsarbeit betreibt, um Vorurteilen bezüglich des Judentums, des Christentums und des Islams entgegenzuwirken.

Welche Pläne oder Träume hast du für die kommenden Jahre?

Nach meinem Jahr in Frankreich möchte ich möglicherweise Medizin studieren, allerdings nutze ich den Freiwilligendienst auch, um mir meine Pläne nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Welchen Tipp würdest du jüngeren Schülerinnen und Schülern für die Oberstufe geben?

Mein wichtigster Tipp ist der folgende: Gönnt euch unbedingt genügend Pausen! Ehrgeiz ist natürlich gut, aber versucht euch nicht zu sehr stressen zu lassen und hört auf euren Körper. Wenn ihr gerade keine Kapazität mehr habt, dann macht eine Pause, trefft euch mit Freund:innen oder unternehmt etwas Schönes. In der extremen Lernphase hat es mir zudem geholfen, regelmäßig spazieren zu gehen, um kleine Momente der Entspannung zu haben. Wir danken dir herzlich für die offenen Antworten und die spannenden Einblicke in deine Schulzeit. Für deinen weiteren Weg in Frankreich und darüber hinaus wünschen wir dir alles Gute, viel Erfolg und jede Menge inspirierende Begegnungen. Mögest du deine Neugier, deine Energie und deinen Humor auch in Zukunft bewahren – und immer wieder mit einem Lächeln an deine ASS-Zeit zurückdenken.

Share this Post