500 Jahre ASS – 25 Jahre gelebte Freundschaft
Jubiläums-Schüleraustausch mit Yvetot (Frankreich) verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Europa von morgen

Die Nienburger Albert-Schweitzer-Schule feiert in diesem Jahr ihr 500-jähriges Bestehen – und zugleich besteht der Schüleraustausch mit der französischen Partnerschule, dem Lycée Raymond Queneau in Yvetot, seit 25 Jahren.
Während die Glückwünsche zum Jubiläum die Schule im Mai vorerst nur per origineller Videobotschaft erreichten, waren vom 19. bis 28. November 25 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Kolleginnen aus der Normandie in Nienburg zu Gast und füllten das Jubiläumsjahr mit lebendiger europäischer Begegnung. Dementsprechend begann der Besuch mit einer Stadtbesichtigung und einer Begrüßung im Rathaus durch Bürgermeister Jan Wendorf.
Das zehntägige Austauschprogramm ist Teil des Fremdsprachenangebots der 10. und 11. Klassen der ASS und wird von der Fachgruppe Französisch organisiert. Ganz bewusst verbindet es Spracherwerb mit historischen und politischen Themen: Immer wieder geht es dabei auch um die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen wie zum Beispiel die Rolle der Normandie während der Invasion am Ende des Zweiten Weltkriegs und die Verantwortung der jungen Generation für ein friedliches Europa.
Die gemeinsame Woche führte die deutsch-französische Gruppe nach Bremen, Bremerhaven und Berlin. Dort trafen die Jugendlichen die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers (SPD) und sprachen mit ihr über eben diese Themen sowie am Rande auch über die Zukunft und Bedeutung des Fremdsprachenunterrichts am Gymnasium, der zum Bedauern der Fachkollegen künftig in der Oberstufe an Bedeutung verlieren könnte. Es erfreute die Gäste, dass Frau Völlers diese Frage auf Französisch beantwortete, womit sie ihr Bedauern über diese Entwicklung unterstrich.
Ein Höhepunkt während des gemeinsamen Schulbesuchs war ein gemeinsam einstudierter Tanz zu einem deutschen Schlager, der gleich zu Beginn für gute Stimmung in der Gruppe sorgte. Während einer weiteren Arbeitsphase wurden zusätzlich Ideen für einen neuen, deutsch-französischen Songtext gesammelt, was bei dem Gegenbesuch fortgesetzt werden soll.
Die Gäste waren laut eigener Aussagen begeistert „von der Gastfreundschaft, leckerem Essen“ und der – trotz der dunklen Jahreszeit – abwechslungsreichen Freizeitgestaltung. „Ich mochte auch die Temperaturen, denn Kälte stört mich nicht“, resümierte Schülerin Clara Comont. Unternehmungen mit den Gastfamilien oder von den Jugendlichen in Kleingruppen selbstorganisiert wie Eislaufen, Schwimmen, Plätzchenbacken sowie gemeinsame Spiele- und Filmabende ließen schnell Freundschaften entstehen.
So wird deutlich, was diesen Austausch seit 25 Jahren trägt: Begegnung, gegenseitiges Interesse und die Erfahrung, dass Europa im direkten Miteinander wächst. Sprachbarrieren wurden überwunden, Verständnis vertieft und ein Gefühl von Zusammenhalt gestärkt – gerade in Zeiten, in denen es mehr denn je gebraucht wird.
Da waren auch unterschiedliche Begrüßungsformen beim Abschied kein Problem mehr: Guten Freunden gibt man ein Küsschen! Schon jetzt ist die Vorfreude auf den Gegenbesuch der ASS-Delegation im März 2026 in Yvetot groß – und die Hoffnung, dass aus 25 Jahren gelebter Freundschaft viele weitere werden.
Ein herzlicher Dank gilt dem Verein Nienburg – Freunde weltweit und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), die angesichts steigender Reisekosten entscheidend zur Realisierung des Programms beitragen. Alle sind sich einig: Diese Tradition muss weitergehen.







































