AG „Alte Handschriften“ besucht das Nienburger Stadtarchiv

Unser Schuljubiläum steht vor der Tür, und einige Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen haben am Lesekurs „Alte Handschriften“ teilgenommen, um die alte deutsche Schreibschrift, mit der man vor 1940 geschrieben hat, lesen zu lernen. Unser Schularchiv beherbergt zahlreiche historische Akten und Briefe, die heutzutage nur noch die wenigsten entziffern können, da sie in der sogenannten Kurrentschrift verfasst sind. Dabei ist es spannend zu entdecken, wer vor über 100 Jahren sein Abitur gemacht, seine Hausaufgaben vergessen oder sogar einen Schulverweis erhalten hat.

Der Kurs wurde in Kooperation mit dem Nienburger Stadtarchiv unter der Leitung von Sebastian Hartwig an der ASS durchgeführt und fand an drei Nachmittagen im Februar statt. Aufgrund des großen Interesses bot uns das Stadtarchiv Nienburg, das derzeit noch in der Verdener Straße untergebracht ist, eine exklusive Führung durch die Archivräume an, die für reguläre Besucherinnen und Besucher normalerweise nicht zugänglich sind.

Neben den Räumen in den oberirdischen Geschossen, in denen zahlreiche Akten lagern, führte die Besichtigung auch hinab in einen weitläufigen Luftschutzkeller, der als Magazin für die teils mehrere hundert Jahre alten Dokumente dient. Während die Führung faszinierende Einblicke in die Welt der Archivierung bot – von der Konservierung vergilbter Schriftstücke bis hin zum Schutz vor gefräßigen „Papierfischchen“, die sich bevorzugt von altem Papier ernähren – wurde auch deutlich, welche Herausforderungen die Aufbewahrung historischer Dokumente mit sich bringt.

Das Stadtarchiv ist derzeit in einem Gebäude der ehemaligen Bundeswehrschule untergebracht. Auch wenn die Bestände mit großer Sorgfalt verwaltet werden, wäre auf lange Sicht eine archivgerechtere Umgebung wünschenswert, um die wertvollen Dokumente bestmöglich zu erhalten.

Neben den physischen Archivalien wurden auch die Herausforderungen der Bewahrung elektronischer Medien für die Nachwelt thematisiert. Ebenso spielte der Datenschutz eine Rolle, da dieser natürlich auch in Archiven gewahrt werden muss.

Die 90-minütige Führung war eine großartige Gelegenheit für interessierte Schülerinnen und Schüler, hautnah zu erleben, wie die Stadt und der Landkreis Nienburg dafür sorgen, dass die Vergangenheit unserer Region bewahrt und lebendig gehalten wird.

Ein besonderes Dankeschön geht an Sebastian Hartwig, der sich viel Zeit für unsere Schülerinnen und Schüler genommen hat.

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