Mit Upcycling und Co. zum Upgrade „Umweltschule“
Unsere Schule ist wieder Umweltschule/Auszeichnung in Twistringen „für das besondere Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulwelt“
Was steht denn da an der Eingangstür zu unserer Schule? Umweltschule in Europa: Internationale Nachhaltigkeitsschule. Wenige Meter weiter in der Pausenhalle fallen frische Urkunden mit noch längerem Titel ins Auge. Hat unsere ehrwürdige Albert-Schweitzer-Schulejetzt – wenige Jahre vor dem 500. Geburtstag – etwa den Namen gewechselt? Und dann so sperrige bekommen? Wem sich in diesen Tagen diese Fragen beim Betreten der Schule stellen, der sei beruhigt – der Name der Schule hat sich nicht geändert. Aber wenn der neue Titel, mit dem sich unsere Schule schmücken darf, für das Gedächtnis weniger nachhaltig wirken mag – die Bedeutung, auf die er verweist, ist es umso mehr. Und insofern hat sich da auch in unserer Schule doch etwas verändert. Am 18. September nämlich wurde die Albert-Schweitzer-Schule am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Twistringen für ihr Engagement ausgezeichnet, das Umweltbewusstsein aller ASSler zu fördern, und zwar, wie der Name verspricht, nachhaltig.
In Anwesenheit von gewichtigen Persönlichkeiten, nämlich Umweltstaatssekretär Herr Frank Doods (Minsterium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz), dem Landrat des Kreises Diepholz, Herr Cord Bockhop, dem Bürgermeister von Twistringen, Jens Bley, Herrn Kolley von der Landesschulbehörde, Frau Gülker von der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung, Frau von der Heyde vom Förderverein der Umweltschulen sowie Dr. Arne Röhrs, Regionalkoordinator für Hannover, wurde unserer Albert-Schweitzer-Schule die Auszeichnung für das besondere Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulwelt verliehen. Auch andere Schulen wurden ausgezeichnet. Für unsere Schule nahmen Thomas Boettger als Vertreter der Schulleitung und Karen Eggers, die sich als Verantwortliche für die Auszeichnung ganz besonders für die Belange der Schule als Umweltschule gekümmert hatte, die Urkunden in Empfang.
Zum Hintergrund: Im Zeitraum von 2016 bis 2019 habe die ASS mit großem Einsatz an der nachhaltigen Verbesserung unserer Schulwelt gearbeitet. Klar, da wäre natürlich die Projektwoche ‚Nachhaltigkeit‘ im Jahre 2018 zu erwähnen, während derer die ASSler fleißig Fahrräder reparierten, Bienenhotels kennenlernten und bauten oder aber scheinbar nutzlose und alte Wertstoffe zu höchst praktischen neuen Gegenständen verarbeiteten – auf neudeutsch: Upcycling betrieben. Auch Fragen der Ernährung wurden in Theorie und Praxis behandelt. So wurde die Cafeteria von Schülerinnen und Schülern gekapert, um hier Neues auszuprobieren. Ökologisches, biologisches, regionales oder nachhaltiges Essen – inclusive der Frage, was das eigentlich ist. Neue Kreationen wurden während der Projektwoche erdacht, zubereitet und probiert. Kostprobe? Dips und Soßen, nicht zu vergessen nachhaltig belegte Brötchen, erfreuten manchen Gaumen.
Doch auch über die Projektwoche hinaus engagierten sich die ASSler. Da wäre beispielsweise die Deckelsammelaktion zu nennen. Eine Deckelsammelbox wurde an der Außenstelle aufgestellt und die Schüler sammelten eifrig Plastikdeckel. Pro 500 Deckel wurde eine Impfung gegen Kinderlähmung finanziert. Da das Plastik wiederverwertet und verkauft wurde, konnten Impfungen damit bezahlt werden. Und auch das altbekannte Müllproblem in den Klassenräumen wurde erneut ins Visier genommen, Umweltpapier für die Kopierer verwendet und noch manch wunder Punkt wie der Plastikbecherautomat in der Cafeteria zur Sprache gebracht.
Karen Eggers als Verantwortliche zeigt sich zufrieden mit der Auszeichnung und hofft, dass neben dem Umweltbewusstsein auch ein weitere Bestandteil des Auszeichnungstitels an unserer Schule erneut Entfaltung findet: das tatkräftige Engagement.
Vh