Künstlerische Abiturienten gewinnen nach bunten Lehrjahren an eigener Farbe
In einer sehenswerten finalen Ausstellung ihrer zweijährigen Schaffensphase präsentieren die Kunstleistungskurse des aktuellen Abiturjahrgangs von ASS und MDG im Rathaus Exponate zu Gewalt und Krieg sowie zum Thema ‚Interieur‘
„Alles Schöne geht einmal zu Ende“, mit diesen Worten eröffnete Horst Prüfer, Vorsitzender des Rates und des Kulturausschusses der Stadt Nienburg, am vergangenen Freitag, dem 01.06.2012, die gemeinsame Kunstausstellung der Albert-Schweitzer-Schule und des Marion-Dönhoff-Gymnasiums mit dem Titel „Kunstsendung“. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte dabei Anna Sehlmeyer mit einem melancholisch anmutenden Akkordeonstück. Nach zweijähriger intensiver künstlerischer Betätigung unter der Leitung der beiden Kunsterzieher Matthias Tofaute (ASS) und Michael Klauß (MDG) haben die insgesamt dreißig Schülerinnen und Schüler der beiden Kunstleistungskurse nun die Möglichkeit, ihre Werke im Vestibül des Nienburger Rathauses der Öffentlichkeit vorzuführen.
Dass diese Zeit nicht immer nur rosarot gewesen ist, davon berichteten die drei Schülerinnen Inanna Treff, Luisa Feher und Kristina Stecklein. Letztere rezitierte den bedeutenden Maler Otto Dix: „Jeder Mensch hat seine ganz spezielle Farbe, die sich auf dem ganzen Bild auswirkt“, um anschließend mit einem Augenzwinkern die anstrengende Zeit auf der Suche nach der „individuellen Farbe“ zu schildern, bei der so einige Farbpaletten ausprobiert werden mussten, um diese zu finden. Das Ergebnis lässt sich jedoch sehen. Neben unter den Abiturschwerpunkten entstandenen Bildern zum Thema „Interieur“ sowie „Gewalt und Krieg“ haben die Künstlerinnen und Künstler auch einige private Exponate zur Verfügung gestellt, sodass die Ausstellung insgesamt achtzig Werke beinhaltet. Fein akzentuierte Gesichter, die aus dem Nichts aufzutauchen scheinen, bieten einen ebenso fesselnden Anblick wie die unter der Aufgabenstellung entstandenen Kunstwerke „Selbst mit Seil“, deren realistische Darstellung bemerkenswert ist. Diese und weitere einfallsreiche Meisterwerke dürfen ab sofort von jedem interessierten Kunstliebhaber im Rathaus bestaunt werden.
Sarah Franke, Q1