Hausaufgaben – Ein Leitfaden für Eltern, Schülerinnen und Schüler

Wer kennt das leidige Thema „Hausaufgaben“ nicht? Es treten immer wieder Fragen auf, wie zum Beispiel: Warum überhaupt Hausaufgaben? Wie lange sollen die Hausaufgaben dauern? Wie kann ich meinem Kind helfen bzw. soll ich überhaupt helfen? Daher haben wir ein Informationsblatt zusammengestellt, das Ihnen als Eltern und euch helfen soll.

 

Warum gibt es überhaupt Hausaufgaben?

Sinnvoll gestellte Hausaufgaben sind wichtig; sie ergänzen den Unterricht und unterstützen den Lernprozess. Es gibt unterschiedliche Ziele beim Erarbeiten der Hausaufgaben.

  • Es können eigene Lücken oder Unsicherheiten erkannt werden, welche im Unterricht noch einmal angesprochen werden können.
  • Lernfortschritte und die Erfahrung, etwas schon gut zu können, werden wahrgenommen und tragen zur Motivation bei.
  • Neue Methoden, Rechenoperationen, Formeln oder Vokabeln werden vertieft und eintrainiert.
  • Das regelmäßige Erledigen der Hausaufgaben ist eine gute Vorbereitung auf Klassenarbeiten.
  • Die Unterrichtsinhalte werden noch einmal im individuellen Tempo bearbeitet, neue Lern-methoden ausprobiert.
  • Zu den Hausaufgaben gehören auch regelmäßig wiederkehrende Arbeiten, wie zum Beispiel Vokabeln lernen, Mappen ergänzen, Stundenwiederholungen und so weiter.
  • Eine Hausaufgabe kann eine wichtige Vorbereitung auf neue Unterrichtsinhalte sein, wodurch während des Unterrichts eine Entlastung der Aufnahmekapazität entsteht.
  • Die Schülerin oder der Schüler hat die Möglichkeit, sich besser am Unterricht zu beteiligen und kann somit durch einfache Mittel ihre/seine mündliche Note verbessern.
  • Selbstständig erarbeitete Hausaufgaben (z. B. Referate) sind eine gute Vorbereitung auf ein späteres Studium.

 

Brauchen Kinder bei den Hausaufgaben Hilfe?

Grundsätzlich soll das Kind die Hausaufgaben allein erledigen. Natürlich dürfen Sie Ihrem Kind beim Lernen von Vokabeln, Formen oder Formeln durch Abfragen helfen. Es ist jedoch auch sinnvoll für das Kind, eigene Methoden des Lernens zu entdecken. Besonders jüngere Schülerinnen und Schüler wissen oft noch nicht, wie man lernt. Hier brauchen sie Unterstützung.

Hat das Kind jedoch trotzdem einmal Probleme, die Hausaufgaben zu erledigen, sollte es versuchen, eine Lösung zu finden und die Lösungsversuche im Heft sichtbar stehen lassen. Auch ist es gut, konkrete Fragen schriftlich zu formulieren, um so zu zeigen, dass das Kind sich mit der Lösung des Problems beschäftigt hat. Ist all dieses nicht möglich, kann auch eine Notiz im Heft von Ihnen, liebe Eltern, hilfreich für die Lehrkraft sein. Natürlich können Schülerinnen und Schüler auch die Lehrkraft fragen, wenn sich ihnen der Sinn einer Hausaufgabe nicht erschließt.

Sollte es wiederholt Probleme geben, haben Sie auch die Möglichkeit, sich direkt an die Lehrkraft zu wenden. Sie können Ihrem Kind einen kurzen Brief mit Ihrer Telefonnummer und einem Zeitfenster, in dem Sie zu erreichen sind, mitgeben. Hat ein Kind seine Hausaufgaben häufig nicht oder nicht angemessen erledigt, erhalten Sie hierüber ebenfalls eine Rückmeldung durch die Fachlehrkraft oder die Klassenleitung.

 

Wie lange sollen/dürfen Hausaufgaben dauern?

Der Zeitumfang für Hausaufgaben ist gesetzlich durch einen sogenannten Erlass* geregelt. Danach beträgt der maximale Zeitaufwand für die fünften bis zehnten Klassen eine Stunde am Tag, für die Qualifikationsphase täglich maximal zwei Stunden. Für die fünften und sechsten Klassen legt die Albert-Schweitzer-Schule einen Umfang von maximal 45 Minuten pro Tag fest.

Wird der angemessene Zeitrahmen regelmäßig über- bzw. unterschritten, wäre es wichtig für die Lehrkraft, wenn sie darüber in Kenntnis gesetzt werden würde. So kann hinterfragt werden, ob der/die Schüler/in über- oder unterfordert ist oder die Hausaufgaben nicht angemessen sind.

Bei jüngeren Schülern ist es hilfreich, wenn Sie gemeinsam einen Zeitplan bzw. einen Wochenplan mit festen Zeiten für Hausaufgaben und Übungen aufstellen, denn das Einteilen der Arbeit fällt ihnen oft noch schwer.

Es ist nicht notwendig, die Hausaufgaben ständig zu kontrollieren. Wenn der Ranzen  abends gepackt wird, fällt es schon mal auf, ob Hausaufgaben vergessen wurden. Auch ein ruhiges Gespräch, zum Beispiel beim Abendessen, über die Schule oder den Unterrichtsstoff lässt das Kind und Sie merken, ob es „auf dem Laufenden“ ist.

 

Wie sollte der Arbeitsplatz aussehen?

Ein heller Arbeitsplatz, an dem die Schülerinnen und Schüler in Ruhe strukturiert lernen können, ist unerlässlich. Es ist wichtig, dass es keine Ablenkung gibt. Der Fernseher oder der PC sollen ausgeschaltet sein, das Smartphone nicht in Reichweite. Leise, eher ruhigere Musik ist eventuell in Ordnung; man sollte aber die Konzentrationsfähigkeit mit und ohne Musik testen. Ein Zeitplan gibt dem/der Schüler/in die Möglichkeit, ohne Zeitdruck zu arbeiten. Die Arbeitsmaterialien sollten vollständig und geordnet sein, denn die äußere Ordnung fördert die innere Ordnung. Recherche-aufgaben sind häufig im Internet zu erledigen; man sollte aber nicht vergessen, dass auch das Arbeiten mit der Schulbibliothek, der Stadtbibliothek, allgemeinen Nachschlagewerken oder vor allem auch einfach mit dem Stichwortregister des Schulbuchs sinnvoll ist. Zu diesen Themen arbeiten die Schülerinnen und Schüler auch in der Schule im Rahmen des Methoden- und Medienkonzepts.

* siehe Gesetze, Verordnungen und Erlasse zur Kenntnisnahme

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