Orientierung für den beruflichen Werdegang
Berufsorientierungsseminar der ASS in Mardorf – 11. Klassen erhalten Einblicke in Ausbildung und Berufsleben
Was machen nach der Schule? Uni oder Ausbildung? Freiwilliges soziales Jahr oder nach den Einschränkungen der Coronazeit erst einmal ‚Work and Travel‘? Manche Schüler, die nun ihre Oberstufenfächer wählen, um dann in die Qualifikationsphase Richtung Abitur einzutreten, haben sich noch nicht ganz festgelegt, welchen Weg sie einschlagen werden. Aus diesem Grund reisten vergangene Woche etwa 110 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg zunächst einmal für eine Übernachtung in die Jugendherberge Mardorf. Dort fand nämlich das an der ASS fest etablierte zweitägige Berufsorientierungsseminar statt, auf dem sich die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Berufe und Studiengänge informieren konnten.
Auswahlmöglichkeiten hatten die ASSler genug. Gleich 14 unterschiedliche Referenten stellten Berufe und Laufbahnen in je drei Durchgängen vor, aus denen die Schülerinnen und Schüler neun Veranstaltungen, die sie am meisten interessierten, auswählen konnten. Und die Bandbreite an Berufsfeldern war beachtlich: Von medizinischen Berufen (Helios Kliniken) über Bundeswehr, Polizei, Amtsgericht, Stadt Nienburg, Volksbank und Finanzamt, von Karrieren bei Continental, BASF und Ardagh Glass bis zu denen in der Biotechnologie (Christian Hansen) informierten Referenten über Laufbahnwege und Anforderungen, während die Kreishandwerkerschaft Hannover Einblicke in Handwerksberufe ermöglichte. Noch mehr Auswahl gefällig? Zwei Lehrer stellten den Karriereweg Lehramt für die Schulform Gymnasium vor. Wer erst einmal ein Jahr zwischen Schule und Beruf nutzen möchte, um sich anderweitig gesellschaftlich einzubringen, für den stellte vielleicht der Vortrag zum ‚Freiwilligen Ökologischen Jahr‘ ein interessantes Angebot dar.
„Für uns von der Albert-Schweitzer-Schule ist es wirklich sehr erfreulich, dass wieder so zahlreiche Vertreter aus örtlichen Unternehmen und vor allem viele Ehemalige der ASS bereit waren, ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag an die Elftklässler weiterzugeben“, betonte Oberstudienrat Reiner Morgenstern, der das Seminar organisiert hatte. Besonders begrüßenswert sei es, dass sich auch gerade jenen Berufszweigen eine Bühne für die ‚Fachkräfte‘ von morgen geboten, die in Deutschland besonders stark auf ‚Nachwuchs‘ angewiesen sind, wie neben dem eben erwähnten klassischen Handwerk etwa der Maschinenbau oder auch der Beruf des Lehrers. Das Berufsorientierungsseminar ist ein wichtiger Baustein in der Berufs- und Studienvorbereitung der Albert-Schweitzer-Schule. Es gibt den Schülern die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche, die sie nach ihrem Schulabschluss womöglich in Betracht ziehen, Einblicke zu gewinnen und kann sicherlich vielen Schülern auf dem Weg zur richtigen Berufswahl und dem damit verbundenen Entscheidungsprozess eine große Hilfe sein. Das Seminar schließt sich an ein zweiwöchiges Schulpraktikum an, in dem die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs schon Gelegenheit hatten, direkt in den Alltag verschiedener Berufe hineinschnuppern zu können.
Gelegenheit dazu gaben ihnen etwa Marina Wöbking und Adrian Palutzki mit der Volksbank. Neben dem dualen dreijährigen Ausbildungsweg, an den sich ein Bachelorstudium ‚Wirtschaft‘ oder Ausbildungen wie zum Betriebsfachwirt anschließen können, betonten sie, dass es sehr auf Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Flexibilität und Mobilität ankomme, wenn man etwa spontan bei einer anderen Zweigstelle der Volksbank eingesetzt werde. Noch weitere Wege kann die Ausbildung bei Continental einschließen, wovon die ehemaligen ASSler Nertila Baci (Abitur 2013) und Nicola Johannes Marks (Abitur 2009) berichteten. Marks habe seine Liebe zu Autos zu Continental gebracht. Eigentlich habe er seinen Berufsschwerpunkt in der Motorenentwicklung gesehen, dann jedoch auch die Reifenentwicklung spannend gefunden – so spannend, dass ein von ihm entwickelter Reifen bei einer diesen Reifen nicht mordenden Verfolgungsjagd mit einem Landrover Defender im neuesten James Bond-Film zu sehen sei. Reifentests führten ihn selbst schon nach England, wo er mit eben einem Landrover „herrlich durch den Matsch“ englischer Landwege pflügen konnte, wenn seine Ausbildung ihn nicht mal nach Portugal führte. Oder in die USA, wie bei Nertila Baci, die betonte, dass für eine Laufbahn bei Continental gerade die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Physik wichtig seien. Und da habe sie an der ASS ganz tolle Lehrer gehabt, bedankte sich Nertila Baci lächelnd.
Und welche Interessen sind beim diesjährigen Jahrgang 11 ganz vorne? „Architekt!“ „Polizei!“ „Versorgungstechnik“, „Pharmazie“, „Schule“, „Kindergarten“ – einige Elftklässler haben hier schon Vorstellungen gewonnen. Die ASS bedankt sich ganz herzlich bei allen Referenten und Mitwirkenden, die einen großen Teil dazu beitragen, die seit vielen Jahren durchgeführte Berufsorientierung an der ASS erfolgreich und nah an der Realität des Berufslebens durchzuführen.
Thomas Volkhausen