Köstlichkeiten für Leib und Seele beim 17 Uhr-Tee an ASS

Musikalische Teestunde lockt viele Zuhörer in die ASS/ Musikgruppen der ASS und Indien-AG sorgen für bekömmlichen Vorweihnachtsabend

Neulich in Nienburg. 16:45 Uhr: Lange Schlangen. 16:50 Uhr: Ungeduldiges Stimmengewirr. 16:55 Uhr: Platzmangel, zahlreiche Sitzmöbel werden herangeschafft. 17 Uhr: Warme Semmeln und heißer Tee werden serviert. Nein, es war keine Bächerstube oder eine aufsehenerregende Café-Neueröffnung, die Publikum in Massen anlockte. Angezogen fühlten sich die zahlreichen Besucher vielmehr von der Albert-Schweitzer-Schule, wo warme Semmeln und Tee Gaumen und Gemüt beim traditionellen „17-Uhr-Tee“ erreichte, dem abwechslungsreichen Konzert im Advent, das seit Jahren an dem Gymnasium inszeniert wird. Gut 120 Zuhörer waren am letzten Freitag, dem 16.12.2022, gegen 17:00 Uhr in die Albert-Schweitzer-Schule gekommen.

Und dort kamen sie in den Genuss eines höchst abwechslungsreichen Konzerts. Die Bläsergruppen der Jahrgänge 5 und 6, die Bläser-AG, die Belleplates-AG sowie die Chor-AG der Jahrgänge 5 bis 7 hatten ein kleines Konzert vorbereitet. Zu hören waren weihnachtliche Sätze und auch andere Musikstücke, welche die Schüler in den letzten Monaten dieses Schuljahrs einstudiert hatten. Und unter der Leitung der Lehrerinnen Frau Dr. Diemut Eickhoff, Frau Christina Hinzmann-Suckel und Frau Elisabeth Vogels sorgten die musikalischen Schülerinnen und Schüler schnell für Stimmung im Publikum.

Den Auftakt machten die bereits erwähnten „Warmen Semmeln“ der Bläser des Jahrgangs 5 unter der Leitung von Christina Hinzmann-Suckel. Für die Bläsergruppe des 5. Jahrgangs war es der erste Auftritt überhaupt. Seit Oktober erlernen diese Schülerinnen und Schüler ihr Instrument und freuten sich nun, ihre ersten Stücke zu präsentieren. Mit ihren ,Semmeln‘,  mit „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, „Jingle Bells“ und dem Stück „Go tell Aunt Rhodie“ nahmen sie das Publikum gleich für sich ein. Kein Wunder! Der Auftritt der Jungbläser war beachtlich angesichts des Umstands, dass sie ja erst seit kurzem Vertrautheit mit dem Instrument gewinnen konnten. Die Zuhörer in der vollbesetzten Pausenhalle am Triftweg quittierten den Auftritt mit viel Applaus. Für Schmunzeln sorgte bei manchem, dass einige der Instrumente fast größer schienen als der Musizierende – doch in ihrem musikalischen Eifer wuchsen ausnahmslos alle über sich hinaus.

Und das gilt auch für die Bläser des Jahrgangs 6 unter der Leitung von Elisabeth Vogels. Mit kurzen Stücken wie dem „Bananenboot-Song“ oder dem „Posaunen-Rag“ oder auch anspruchsvolleren vierstimmigen Kompositionen wie „Hört, der Engel helle Lieder „ deckten sie mit ihrem Können eine erstaunlich große Bandbreite an musikalischen Stücken ab, was beim Publikum merklichen Musikgenuss und anschließenden großen Beifall auslöste.  Schön zu beobachten: Einer der Bläser war sichtlich nervös auf dem Gang zur Bühne – und prompt erfolgte Unterstützung von einem Gleichaltrigen aus dem Publikum: „Los, du schaffst das!“

Begeisterung löste auch das „Menuett“ aus – einfühlsam und künstlerisch hochwertig umgesetzt von Elisabeth Vogels am Klavier und Emma Troß am Altsaxophon. Das von der Bläser-AG der Jahrgänge 7 bis 13 vorgetragene „James Bond Main Theme“ und „The Magic of Harry Potter“ waren Sahnehäubchen, die vortrefflich auf den 17 Uhr-Tee passten.

Durch das Programm führten übrigens – neben den musikalischen Leitungen – einige der Nachwuchskünstler, was ganz besonders toll war, denn mit sichtlichem Stolz, großem Eifer und einer gehörigen Portion Charme erhielten die Stücke so ihre jeweilige würdigende, bisweilen stimmlich etwas zurückhaltende Ankündigung.

Ein großes Lob gebührt der Programmregie:  Unter der Leitung von Dr. Diemut Eickhoff setzte die Belleplates-AG mit Stücken wie John Lennons „Yesterday“ oder dem ukrainischen Weihnachtslied  „Carol of the Bells“ von Mykola Leontovych, arrangiert von Jason Krug, immer wieder musikalische Ausrufezeichen und geschickt künstlerische Akzente zwischen den Auftritten der Bläser. Und dies zum Teil sogar, wie beim Lied „Be a light“ – an diesem Abend ein weiteres Glanzlicht-, im kongenialen Zusammenspiel mit der Chor-AG der Jahrgänge 5 bis 7, die zuvor bereits mit „Sieh auf deinem Weg“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ die instrumentalen Stücke um wohlklingenden Gesang bereichert hatte.

Höhepunkt des Abends war dann das Abschlussstück „Come and blow, winter wind“, gespielt von allen Bläsern (Jg. 5, 6 und Bläser-AG) – zu dem das Publikum richtig mitging.

Den Namensgeber des Konzerts, den 17 Uhr-Tee, gab es natürlich ebenfalls – sogar noch nach 17 Uhr, sozusagen im Konzert mit allerlei anderen Köstlichkeiten. Die Indien-AG der ASS – hier sei auch Lehrerin Hilde Munk gedankt – hatte nämlich dafür gesorgt, dass sich Zuhörer sowie Musiker im Anschluss an das Konzert an gebrannten Mandeln, köstlichen Kuchen und leckeren Heißgetränken erfreuen konnten.

Nienburg, letzten Freitag: 18:22 Uhr: Lauter Applaus, Klang stehender Ovationen. 18:23 Uhr: Unzählige Sitzmöbel und Zusatzstühle werden vom erfreuten Publikum eigenhändig weggeräumt. Ab 18:30 Uhr: Musiker und Publikum gehen hinaus ins adventliche Nienburg. Mit Tee im Magen und musikalischer Beschwingtheit im Gemüt. Gerne wieder!

Vh

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