ASS gibt Orientierung für den beruflichen Werdegang

Berufsorientierungsseminar der ASS in Mardorf / 11. Klassen erhalten Einblicke in Ausbildung und Berufsleben

Soll ich mich nach dem Abi in Studium und Studentenleben stürzen? Oder doch erst mal Work and Travel oder ein Freiwilliges Soziales Jahr? Wie wär’s mit einer Ausbildung im Handwerk? Oder eher ein spezialisiertes Studium bei der Bundeswehr? Ein Teil der Schülerinnen und Schüler hat bereits Antworten auf diese Fragen durch Praktika, durch Beratung seitens der Lehrer und durch Berufsbildungsmessen parat. So manche Schüler der Oberstufe jedoch haben sich noch nicht entschieden, welchen Weg sie einschlagen werden. Aus diesem Grund reisten kürzlich etwa 80 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg für eine Übernachtung in die Jugendherberge Mardorf. Dort fand nämlich das an der ASS fest etablierte zweitägige ‚Berufsorientierungsseminar‘ statt, auf dem sich die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Berufe und Studiengänge informieren konnten.

Auswahlmöglichkeiten hatten die ASSler genug. Gleich 14 unterschiedliche Referenten stellten Berufe und Laufbahnen in je drei Durchgängen vor, aus denen die Schülerinnen und Schüler neun Veranstaltungen, die sie am meisten interessierten, auswählen konnten. Und die Bandbreite an Berufsfeldern war beachtlich: Von medizinischen Berufen (Helios Kliniken) über Bundeswehr, Polizei, Amtsgericht, Sparkasse und Finanzamt, von Karrieren bei Continental, Bremskerl und Ardagh Glass bis zu denen in der Biotechnologie (Christian Hansen) oder dem Anlagen- und Maschinenbau informierten Referenten über Laufbahnwege und Anforderungen, während die  Kreishandwerkschaft Hannover  Einblicke in Handwerksberufe ermöglichte und Die Harke den Beruf des Journalisten vorstellte.

„Für uns von der Albert-Schweitzer-Schule ist es wirklich sehr erfreulich, dass wieder so zahlreiche Vertreter aus örtlichen Unternehmen und vor allem viele Ehemalige der ASS bereit waren, ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag an die Elftklässler weiterzugeben“,  betonte Oberstudienrat Reiner Morgenstern, der das Seminar organisiert hatte. Besonders begrüßenswert sei es, dass neben zahlreichen Vertretern von Berufen, die neben einer Ausbildung ein Studium voraussetzten, auch klassische Handwerksbetriebe für das Seminar gewonnen worden seien. Zudem habe sich gerade jenen Berufszweigen eine Bühne für die ‚Fachkräfte‘ von morgen geboten, die in Deutschland besonders stark auf ‚Nachwuchs‘ angewiesen sind, wie neben dem eben erwähnten klassischen Handwerk etwa der Maschinenbau. Das Berufsorientierungsseminar ist ein wichtiger Baustein in der Berufs- und Studienvorbereitung der Albert-Schweitzer-Schule. Es gibt den Schülern die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche, die sie nach ihrem Schulabschluss womöglich in Betracht ziehen, Einblicke zu gewinnen und kann sicherlich vielen Schülern auf dem Weg zur richtigen Berufswahl und dem damit verbundenen Entscheidungsprozess eine große Hilfe sein. Das Seminar schließt sich an ein zweiwöchiges Schulpraktikum an, in dem die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs schon Gelegenheit hatten, direkt in den Alltag verschiedener Berufe hineinschnuppern zu können.

Erfahrungen sammeln, Umwege gehen, dies beschreibt den Karrierepfad Syam Vogts, der an der Albert-Schweitzer-Schule sein Abitur machte. Heute durchläuft er ein Volontariat bei der Harke. Dazwischen verlief sein Werdegang nicht schnurgerade, aber mit Brüchen: „Zunächst habe ich nebenbei gearbeitet. Bei BASF etwa. Da habe ich an Katalysatoren gearbeitet. Von dem Geld habe ich Auslandsreisen finanziert, ich wollte erst einmal die Welt sehen.“ Da Syam Vogt zudem beim SV Werder Bremen ein so genannter Volunteer war, führte ihn sein nächster Schritt zu seinem Lieblingsverein. Das Praktikum dort beendete er jedoch bereits nach vier Wochen, als er erkannte, dass ihm die Tätigkeiten dort nicht zusagten. Eine Anfrage dann bei der Harke nach einem Praktikum mündete schließlich in ein zweijähriges Volontariat, das er derzeit absolviert. Hier ist er in der Sportredaktion tätig, ein Bereich, der ihm sehr liegt, auch wenn das bedeutet, oft sonntags zu arbeiten, da an dem Tag zahlreiche Fußballspiele stattfinden. Hier fühlt er sich wohl und als Volontär wie ein voll verantwortlicher Redakteur anerkannt. Überdies hält er sich über Entwicklungen auf dem Laufenden. Die heutige Jugend lese kaum Zeitung, sei auch nicht bei Facebook zu finden. Snapchat und Instagram seien derzeit angesagt – Medienformen, der er sich mit der Harke noch stärker zuwenden möchte. Und das darf man durchaus als eine mögliche Empfehlung für die Elftklässler verstehen: Augen aufhalten, Entwicklungen erkennen, Erfahrungen machen, prüfen, was einem Spaß macht und für einen Werdegang geeignet ist.

In Rückmelderunden der Klassen vor Ort zogen die meisten Schüler ein positives Fazit des Mardorfaufenthaltes. So bilanziert Famke-Merith Stolte (11c): „Die Berufsorientierung in Mardorf hat mir persönlich weitergeholfen. Ich habe bemerkt, welche Berufsfelder weniger zu mir passen und welche schon.“ Und auch wenn kein völlig umfassender Überblick über alle Berufsfelder möglich gewesen sei, hebt sie hervor: „Ich war begeistert davon, wie sich in den Vorträgen alle darum bemüht haben, uns mögliche Wege und ihren Ablauf zu zeigen.“

Die ASS bedankt sich ganz herzlich bei allen Referenten und Mitwirkenden, die einen großen Teil dazu beitragen, die seit vielen Jahren durchgeführte Berufsorientierung an der ASS erfolgreich und nah an der Realität des Berufslebens durchzuführen.  

Thomas Volkhausen

Referenten aus unterschiedlichsten Berufsfeldern stellten ihre Berufs- und Ausbildungsrichtungen in jeweils 45-minütigen Vorträgen vor und gingen auf Fragen der Schüler ein. Von der Sparkasse über Continental, Bundeswehr und Polizei bis Finanzamt und Journalismus war für ein breites Berufspektrum gesorgt. Hier der Vortrag der „Harke“, rechts im Bild ein ehemaliger ASS-Schüler, Syam Vogt, heute Volontär in der Sportredaktion der „Harke“.
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