Albert-Schweitzer-Schule gibt Orientierung für den beruflichen Werdegang

Berufsorientierungsseminar der ASS/ 11. Klassen erhalten Einblicke in Ausbildung und Berufsleben

„Was mache ich nur nach dem Abi? Studium und Studentenleben oder erstmal Work and Travel? Ein Freiwilliges Soziales Jahr oder gleich eine Ausbildung im Handwerk? Vielleicht ein spezialisiertes Studium bei der Bundeswehr? Und in welche berufliche Richtung soll es überhaupt gehen?“

Die ehemaligen ASSler Mizgin Boran (3. v.r.) und Jannik Günter (2.v.r.) stellten Berufsbild und Ausbildung an der Sparkasse vor. Da beide erst vor 4 bzw. 3 Jahren ihr Abi an der ASS gemacht hatten und somit nicht ‚weit entfernt‘ von den Oberstufenschülern der ASS sind, fand ihr Vortrag besonderes Interesse.

Ein Teil der Schülerinnen und Schüler hat bereits erste Antworten auf diese Fragen durch Praktika, durch Beratung seitens der Lehrer und durch Berufsbildungsmessen parat. Nicht wenige Schüler der Oberstufe jedoch haben sich noch nicht entschieden, welchen Weg sie einschlagen werden. Aus diesem Grund absolvierten die etwa 120 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg am 11. und 12. Juli das an der ASS fest etablierte zweitägige Berufsorientierungsseminar. Nachdem der ursprüngliche Termin im Februar in den Räumen der Jugendherberge Mardorf coronabedingt entfallen war, fand die Veranstaltung diesmal in den Räumen des Gymnasiums statt – und ermöglichte den Elftklässlern, sich über verschiedene Berufe und Studiengänge zu informieren.

Auswahlmöglichkeiten hatten die ASSler genug. Nicht weniger als 28 Vorträge aus 14 verschiedenen Berufs- oder Studiumsfeldern standen den Schülern zur Auswahl. Und die Bandbreite an Berufsfeldern war beachtlich: Vom Studium des Rechts oder der Psychologie über Berufswege bei Bundeswehr, Polizei, Amtsgericht, Sparkasse und Finanzamt, von Karrieren bei Continental, beim Finanzamt, der Stadt Nienburgbis zu einem Lehramtsstudium für zukünftige Lehrkräfte informierten Referenten über Laufbahnwege und Anforderungen, während Kreishandwerksmeister Brüggemann  Einblicke in Handwerksberufe ermöglichte und Die Harke den Beruf des Journalisten vorstellte.

 „Für uns von der Albert-Schweitzer-Schule ist es wirklich sehr erfreulich, dass wieder so zahlreiche Vertreter aus örtlichen Unternehmen bereit waren, ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag an die Elftklässler weiterzugeben“, betonte Oberstudienrat Reiner Morgenstern, der das Seminar organisiert hatte. „So haben nämlich die Schüler die Möglichkeit, nicht nur in der Theorie durch ihre Lehrer etwas über Berufe zu erfahren, sondern ganz praxisnah von Berufsvertretern, die aus dem Nähkästchen plaudern und lebensnah über Berufsfelder informieren. Ganz besonders freut uns, dass so viele ehemalige Schülerinnen und Schüler der ASS nun als Berufsvertreter an ihre Schule zurückkommen und von ihrem Werdegang berichten.“  Besonders begrüßenswert sei es, dass neben zahlreichen Vertretern von Berufen, die neben einer Ausbildung ein Studium voraussetzten, auch das Handwerk für das Seminar gewonnen worden sei. Zudem habe sich gerade jenen Berufszweigen eine Bühne für die ‚Fachkräfte‘ von morgen geboten, die in Deutschland besonders stark auf ‚Nachwuchs‘ angewiesen sind, wie etwa das eben erwähnte klassische Handwerk oder Continental mit Ausbildungen zum Mechatroniker oder Informatiker.

Das Berufsorientierungsseminar ist ein wichtiger Baustein in der Berufs- und Studienvorbereitung der Albert-Schweitzer-Schule. Es gibt den Schülern die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche, die sie nach ihrem Schulabschluss womöglich in Betracht ziehen, Einblicke zu gewinnen und kann sicherlich vielen Schülern auf dem Weg zur richtigen Berufswahl und dem damit verbundenen Entscheidungsprozess eine große Hilfe sein. Das Seminar schließt sich an ein zweiwöchiges Schulpraktikum an, in dem die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs schon Gelegenheit hatten, direkt in den Alltag verschiedener Berufe hineinschnuppern zu können.

Und wer dennoch nicht weiß, wie es nach dem Abi weitergehen soll, den konnten Referenten wie Mizgin Boran und Jannik Günter – beides ehemalige ASSler – durch ihren persönlichen Werdeggang beruhigen. Als begeisterter Fußballer hatte Jannik zunächst vor, Hobby und Berufsziel zu verbinden und ein Lehramtsstudium in Sport und Religion anzustreben. Aber so sicher war er sich nicht. Über ein Praktikum gewann er dann Interesse am Beruf des Bankkaufmannes bei der Sparkasse Nienburg. „Auch ich wusste zunächst nicht, welchen Berufsweg ich gehen sollte,“ pflichtete Mizgin Boran ihm bei. „Als Gymnasiastin schien es mir zunächst logisch, ein Studium zu beginnen. Nebenbei jobbte ich. Erst als ich auf die Sparkasse aufmerksam wurde, hatte ich schließlich mein Berufsziel gefunden.“

Die Referenten der Sparkasse, Mizgin Boran (l.) und Jannik Günter (r.), stellten auf sehr ansprechende Art Ausbildungswege an der Sparkasse und das Berufsbild des Bankkaufmanns/ der Bankkauffrau vor.

Der Beruf muss dabei auch einen persönlichen Reiz haben. Wie ist das bei Mizgin? „Ich arbeite sehr gerne mit Menschen. Und die kaufmännische Ausbildung an der Sparkasse schafft eine breite Qualifizierung.“ Und Jannik? „Es klingt zwar wie ein Klischee, ist aber wirklich so: Man lernt für das Leben. Wie gehe ich mit Menschen um? Wen habe ich vor mir? Man gewinnt Menschenkenntnis.“

Gewiss eine wichtige Lehre für die Elftklässler der ASS. Dies und die Tipps der anderen Referenten darf man durchaus als eine mögliche Empfehlung für die Elftklässler verstehen: Augen aufhalten, Entwicklungen erkennen, Erfahrungen machen, prüfen, was einem Spaß macht und für einen Werdegang geeignet ist.

In Rückmelderunden der Klassen vor Ort zogen die meisten Schüler ein positives Fazit des Mardorfaufenthaltes. Hier gab es vielfältige Stimmen und unterschiedliche Präferenzen. Exemplarisch sei hier die Bilanz Lea Junkersdorfs (11e) angeführt: „Ich fand die Berufsorientierungstage sehr gut und auch recht hilfreich. Besonders gut gefallen haben mir die Präsentationen der Polizei und der Sparkasse, da diese sehr erfrischend waren, besonders durch die jüngeren Mitarbeiter, welche viele Erfahrungen mit eingebracht haben und welche dazu noch recht neu im Berufsleben stehen.“

Die ASS bedankt sich ganz herzlich bei allen Referenten und Mitwirkenden, die einen großen Teil dazu beitragen, die seit vielen Jahren durchgeführte Berufsorientierung an der ASS erfolgreich und nah an der Realität des Berufslebens durchzuführen.

Thomas Volkhausen

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