Exkursion nach Bergen-Belsen
Seit vier Jahren gehört es an der ASS zum schulinternen Curriculum des Faches Geschichte, im 10. Jahrgang – und im Kontext des Unterrichts zum Nationalsozialismus – die Gedenkstätte Bergen-Belsen zu besuchen. Wie die Erfahrungen auch der letzten ganztägigen Studienfahrten zeigten, war der Eindruck, den das Gelände selbst, die „Rampe“, das „Haus der Stille“, die Ausstellung und die informativen Vorträge der Mitarbeiter der Gedenkstätte vermittelten, für die meisten Schülerinnen und Schüler ein Gewinn und ein beeindruckendes Erlebnis.
So schreibt ein Schüler in der anonymen Auswertung:“ Ich bin der Meinung, dass man sich durch diesen Besuch in Bergen-Belsen besser etwas unter den Umständen dort vorstellen kann. Ich hatte zwar schon Vorkenntnisse, wie jeder aus unserer Klasse denke ich aber, durch den Film und die Interviews der Zeitzeugen wurde einem umso mehr verdeutlicht wie grausam es dort zugegangen ist.“
Der Studientag für die fünf 10. Klassen im Winterhalbjahr, diesmal am 3. und 9. Dezember 2013, beginnt mit einer Einführung in die Geschichte des Lagers, die eng mit der Aufrüstung des Deutschen Reiches in Verbindung stand (und heute Teil des NATO-Truppenübungsplatzes ist). Als zweites geht es zur „Rampe“, dem Ankunftsort der Häftlinge in den Viehwaggons der Deutschen Reichsbahn, von dem aus sie den Fußmarsch ins Lager antreten mussten. Die SchülerInnen konnten sich durch Begehung eines Eisenbahnwagens eine Vorstellung von der Enge und den Bedingungen machen, die Häftlinge z.T. über Tage aushalten mussten, in Waggons, die natürlich von innen nicht zu öffnen waren…
Weiter ging es zu Fuß über das weiträumige Gelände des Lagers mit seinen Massengräbern und den einzelnen Gedenksteinen für so bekannte Häftlinge wie Anne Frank, die mit ihrer Schwester in Bergen-Belsen den Tod fand.
Nach einer kleinen Mittagspause erkundeten die SchülerInnen dann selbständig und anhand von Fragebögen die große Ausstellung der Gedenkstätte. Hier waren auch Interviews von Zeitzeugen zu hören und Dokumentarfilme zu sehen. In einer Abschlussrunde berichteten die SchülerInnen dann vor der Klasse z.B. über die von ihnen recherchierten Biographien.
In der Auswertung des Tages durch die SchülerInnen war u.a. noch zu lesen:
„Meiner Meinung nach war der Studientag in Bergen-Belsen interessant, aber viel zu kurz.“
„Die Betreuerin hat meiner Meinung nach einen sehr guten Job gemacht.“
„Ich würde Bergen-Belsen auf jeden Fall weiter empfehlen, da es ein sehr interessanter, informativer und eindrucksvoller Tag war. Ich habe zuhause noch sehr viel über den Tag nachgedacht.“
„Durch die Besichtigung von Bergen-Belsen konnte man sehen, vor allem weil es relativ kalt war, wie schlecht die Bedingungen bei den Transporten waren. Diese Erfahrung war sehr hilfreich für mich, da auch in Auschwitz das nicht möglich war.“
„Ich finde es wichtig, dass jede 10. Klasse dahin sollte, da jeder die Vergangenheit Deutschlands kennen sollte, damit wir es in Zukunft besser machen können.“
Die begleitenden LehrerInnen Christine Vogler, Robert Kerlin, Rainer Töpfer und Dr. Martina Neumann haben bereits für 2014 den Termin für die nächsten 10. Klassen festgelegt.
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