Deine Zauber binden wieder

Premiere für gemeinsame musikalische Freude: Bläsergruppe der Albert-Schweitzer-Schule erlebt endlich wieder den Zauber des Zusammenspiels

Wir schreiben den Juni des Jahres 2021. Wohlbekannte Töne dringen aus einem Gebäude, das zuletzt in ungewohnte Stille versunken zu sein schien:„Freude, schöner Götterfunken,/Tochter aus Elisium,/Wir betreten feuertrunken,/Himmlische, dein Heiligthum.“  Wer dieser Tage an den weit geöffneten Pforten der Albert-Schweitzer-Schule vorbeigeht, mag die Verse der ,Ode an die Freude’ fast als Einladung verstehen und verleitet sein, das Schulgebäude zu betreten. Schon bald würde man zur Quelle dieser geballten Freude vorstoßen: Der Bläsergruppe der Albert-Schweitzer-Schule.

Rückblick: So hatte sich wohl niemand dieses Schuljahr vorgestellt. Dass es kein ,normales’ Schuljahr werden würde, konnte man sich wohl denken, aber mit einer so ausgedehnten, schier endlosen Schulschließung und anschließend einer langen Zeit in Szenario B mit seinen sich abwechselnden Gruppen hatte wohl erst einmal niemand gerechnet. Besonders betroffen waren die Bläsergruppen der Jahrgänge fünf und sechs, die sich auf das Erlernen eines Instruments in Verbindung mit dem gemeinsamen Spielen in der Gruppe gefreut haben.

Daher mussten sich die Bläsergruppen der ASS lange gedulden, aber nun endlich war es so weit: Das erste Mal seit Schuljahresbeginn konnte die Bläsergruppe Jahrgang 5 zusammen spielen und so den Klang einer Bläsergruppe erstmals erleben. Nicht nur die Musik ertönte vielstimmig, sondern auch die jungen Instrumentalisten im Anschluss im Chor: „Das klingt ja toll!“ „Viel besser als bei der Videokonferenz!“ „Jetzt hört man, wie sich die verschiedenen Instrumente mischen und wie gut sie zusammen klingen!“ „Dass es sofort so gut klappt, hätte ich nicht gedacht!“ Diese und andere begeisterte Ausrufe geben einen Eindruck davon, wie sehr alle auf diesen Moment gewartet hatten.

Immerhin kann es für den sechsten Jahrgang noch einen klangvollen Abschluss geben, denn sie mussten in diesem Schuljahr ebenfalls auf das Zusammenspiel verzichten. Da das Bläserangebot nach der sechsten Klasse in dieser Form endet, haben sie also die Möglichkeit, wenigstens die letzten Wochen zum gemeinsamen Spielen zu nutzen. Und wie sehr dies von den Instrumentalisten begrüßt wird, zeigt stellvertretend für alle Bläser die Schülerin Nina Stoll: „Es macht Spaß, immer wieder Spaß, mit allen zusammen zu spielen.“

Alle Schülerinnen und Schüler sind begeistert, wieder etwas Normalität im Schulalltag erleben zu können. Der Ausruf der Schülerin Lioba Arnold spricht Bände: „Danke, dass wir wieder spielen dürfen.“ Auch die Lehrerinnen freuen sich darüber, mit den Schülerinnen und Schülern wieder aktiv Musik machen zu können: „Dass die Kinder die lange Zeit ohne die Möglichkeit des Zusammenspiels durchgehalten haben, ist nicht selbstverständlich. Die Möglichkeit des Online-Instrumentalunterrichts ist zwar ein Ersatz, aber über einen so langen Zeitraum gerade für den Anfang nicht ideal“, so Musiklehrerin Christina Hinzmann-Suckel.

Ihre Musikkollegin Elisabeth Vogels ergänzt: „Wenn sich Kinder für die Bläsergruppe anmelden, dann entscheiden sie sich für ein Instrument und das gemeinsame Spielen. Durch die coronabedingte lange Unterbrechung kann das Bläsergruppenkonzept natürlich nicht umgesetzt werden, wodurch das, was das Besondere ausmacht, wegfällt. Jetzt bin ich froh, dass der sechste Jahrgang zumindest noch einen klangvollen Abschluss bekommt.“

Sowohl die jungen Instrumentalisten als auch die Lehrerinnen hoffen nun, dass dieses Schuljahr musikalisch weiter- und zuendegehen kann. Still war es schließlich lange genug in der Schule, die nun  – endlich, endlich, – wieder voll musikalischer Freude zu Beethovens Klängen frei nach Schiller  singen kann: „Deine Zauber binden wieder,/Was Corona streng getheilt.“          

Hinzmann-Suckel, Vogels, Vh

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