„Diese Reise hat uns bereichert!“
ENSA-Projektgruppe berichtet von ihrer Indienreise
Indisches Flair und die Düfte indischer Köstlichkeiten empfingen die Besucher in der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) im Nordertorstriftweg: Zwölf Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte Andrea Schulte in den Bäumen und Sebastian Toepfer, die im Oktober 2015 drei Wochen in Neerpair in Südindien verbracht haben, stellten allen Interessierten ihre Reiseerlebnisse vor und boten indische Speisen sowie eigens dafür mitgebrachte Basar-Artikel an.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm (ENSA) haben gemeinsam mit einer indischen Schülergruppe zum Thema „Nahrung(s)hunger – wie werden wir alle satt?“ gearbeitet und dabei viel gelernt. Diese Ergebnisse und Erlebnisse wollten sie der Schulöffentlichkeit natürlich nicht vorenthalten. Nach einer Abfrage von Assoziationen zu Indien gewährte die Gruppe ihren rund 80 Zuschauern anhand von Bildern und kurzen Filmsequenzen Einblicke in Erfahrungen und Themen ihrer Reise. Dabei wurde das gemeinsame Leben im Schülerwohnheim ebenso geschildert wie besondere Projektinhalte, etwa die gemeinsamen Vorbereitungen auf den „Science Day“. Das Publikum erlebte darüber hinaus eine typische „Busfahrt“ in Indien mit, die von ständigem Hupen und lauter Musik begleitet wurde.
Ganz ohne Bilder wirkten die Äußerungen zum Besuch eines Slums in Chennai, der zur Gemeinde unserer Kontaktperson Father John Suresh gehört, zum Beispiel diese: „Es fiel mir schwer zu sehen, wie ungleich die Welt doch ist. Es darf nicht wahr sein, dass im 21. Jahrhundert Menschen noch unter einfachsten Bedingungen leben, obwohl wir uns 'entwickelt' nennen.“ Abschließend nahmen die Schülerinnen Bezug auf die eingangs erfragten Einfälle zu Indien und resümierten: Vieles von dem, was uns in Deutschland spontan zu dem südasiatischen Land einfällt, ist nicht falsch, es entspricht aber nur zu einem sehr kleinen Teil der indischen Wirklichkeit – das Leben dort ist weitaus vielfältiger, in gewissem Sinne aber auch alltäglicher, als es aus der Ferne den Anschein hat. Auch wegen dieser Erkenntnis sehen alle Teilnehmenden die Reise als außerordentliche Bereicherung.
Das ENSA-Projekt wurde durch die Engagement Global gGmbH aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie von der Ernst-Stewner-Stiftung und der Werner-Ehrich-Stiftung gefördert, wofür die Veranstalter sehr dankbar sind.
Am Ende des Abends berichteten die Gastgeber über die aktuellen Überschwemmungen, die kurz nach der Abreise aus Indien von außergewöhnlich heftigen Monsunregenfälle ausgelöst wurden, den Schulbetrieb an der Partnerschule für zwei Wochen unterbrachen und noch immer große Teile des öffentlichen Lebens in und um Chennai zum Erliegen bringen. So gehen auch die Einnahmen dieser Veranstaltung als Soforthilfe direkt zu den indischen Partnern.
Über diese katastrophale Situation wird in deutschen Medien kaum berichtet. Daher widmet die HamS der aktuellen Situation vor Ort demnächst einen eigenen Bericht. Er basiert auf Informationen und Bildern, die uns in Nienburg direkt aus Indien erreicht haben.