7000 Euro für Kinder im Albert-Schweitzer-Spital

Unsere Albert-Schweitzer-Schule feiert das 70. Namensjubiläum/ Fröhlicher Sponsorenlauf und großer Festakt im Giebelsaal heben Werte Albert Schweitzers hervor

Wie feiert man einen Namenstag? Und warum? Noch dazu im protestantisch geprägten Norden, wo im Gegensatz zu sehr katholischen Gegenden Deutschlands eher der Geburtstag gefeiert wird. Aber der große Geburtstag unserer Schule steht ja erst im Jahr 2026 an, und dann gleich der 500. Eine Antwort darauf gaben am gestrigen Festakt zum siebzigsten Jubiläum der Namensgebung unserer Schule gleich zwei Redner. Unser Schulleiter Dr. Weghöft hob – damit dem Gelehrten Faust aus Johann Wolfgang von Goethes gleichnamigen Drama widersprechend – hervor, dass ein Name eben kein ,Schall und Rauch‘ sei. Vielmehr sei er identitätsstiftend. Und Dr. Roland Wolf, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Hilfsvereins Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene/Gabun und Hauptredner an diesem Abend, erinnerte in einer fast 1-stündigen, völlig frei vorgetragenen Rede eindrucksvoll an das Leben des Namensgebers Albert Schweitzer. Dabei schlug er den Bogen eben zu der Frage, inwiefern ein Name Identität stifte. Albert Schweitzer habe sich immer gewünscht, dass selbst dann, wenn sein irdisches Lebenswerk, hier besonders sein stets an witterungsbedingtem Verfall und mehr noch an Geldmangel leidendes Albert-Schweitzer-Spital, vergangen sei, sein geistiges Lebenswerk über allem schwebe. Oder, seine Werte auf den Punkt bringend: Die ,Ehrfurcht vor dem Leben‘.
Deshalb also feiern wir den 70. Namenstag. Und dass der Geist Albert Schweitzers auch über den alten Gemäuern unserer Schule schwebt, hatten alle ASSler bereits am Freitag, dem 14. Juni, bewiesen. An dem Tag fand nämlich der Sponsorenlauf statt, organisiert von den Werte und Normen- Kursen unter der Leitung von Antje Heinicke und Kai Lieders, unterstützt von der SV – und letztlich allen Angehörigen unserer Schule. Das Ziel war es, die Werte Albert Schweitzers ins Bewusstsein aller ASSler zu rücken. Zugleich aber natürlich auch, Spendengelder zu sammeln, um das Albert-Schweitzer-Spital finanziell zu unterstützen.

Und bei dieser Spendenveranstaltung des Sponsorenlaufs ging es hoch her. Das lag zunächst einmal an den Stationen des Sommerfestes, welche die Schülerinnen und Schüler klassenweise aufsuchten, um unter großem Zusammenhalt Dreibeinläufe zu absolvieren, Wasserbombentennis zu spielen oder mit viel Teamgeist einen Teppich zum ‚Fliegen‘ zu bringen – also zu wenden, ohne ihn zu verlassen.

Vor allem aber lag das an einem ausgesprochen fröhlichen und engagierten Sponsorenlauf. Die Entenpaare vor der Kulisse unserer Schule und auf dem Wasser des Stadtgrabens staunten nicht schlecht, als hunderte Läufer um das Gewässer ihre Runden zogen. Und das nicht nur ein- oder zweimal. Viele machten das Dutzend voll. Marcus Luft aus der Klasse 11c schaffte gleich 18 Runden – vermutlich der Spitzenwert an diesem Tag. Die Klasse 5d von Frau Freese und Herrn Goretzka wiederum erlief die meisten Sponsorengelder – zusammen fast 1000 Euro. Lilly Gebert aus eben dieser Klasse trug ganz allein gleich 350 Euro an Spendengeldern dazu bei – Rekord! Darüber dürfen aber die vielen ungenannten Klassen und ihre Läuferinnen und Läufer nicht vergessen werden, die so viel Einsatzfreude zeigten, dass schließlich eine Gesamtspendensumme von 7000 Euro erlaufen wurde. Ein fantastisches Ergebnis! Dafür allen Beteiligten und den großzügigen Spendern vielen Dank!
Wenn wir von unvergesslich reden, dann sind damit noch andere Eindrücke gemeint, die die Werte Albert Schweitzers auch auf sehr frohgestimmte Weise widerspiegelten. Da wäre etwa die Klasse 5a mit ihren Lehrern Isabell Nienhues und Dominik Tielsch, die buchstäblich alle an einem Strang zogen und zusammen als Raupe den Stadtgraben umrundeten. Da wäre die Schulsekretärin Kornelia Brauer zu nennen. Gesponsert von unserem Schulleiter und ausgestattet mit einer Sicherheitsweste, ließ sie sich, unter dem Gejohle vieler Zuschauer und angetrieben von einer LKS (Lehrkraftstärke), von Herrn Volkhausen in einem Bollerwagen um den Stadtgraben kutschieren – und das bei 27 Grad. Auf den für diese Leistung versprochenen Kaffeeservice wartet die Lehrkraft noch immer sehr freudig. Auch Herr Prasse erwies sich als ausgesprochener Anhänger von Bollerwagenfahrten. Der Transportversuch endete allerdings trotz zackiger Überwindung einer Bordsteinkante bereits nach einer Strecke von 1 Meter, als – bedingt durch Trägheits- und Schwerkraft in Verbindung mit der Wirkung von Massen aufeinander – der Bollerwagen auseinanderbrach und die zu transportierende Lehrkraft der Gravitationskraft der Erde, konkret: der Teerdecke der Albrechtstraße, ausgesetzt war. Und dennoch danach seine Klasse wieder zu Spendenhöhenflügen motivierte.
Die Klasse 9c hatte sich ebenfalls viel vorgenommen – gefühlt den gesamten Vormittag, zog sie ihre Klassenlehrerin, Frau Vogt, einem Satelliten im Orbit gleich, im wiederhergerichteten Bollerwagen um den idyllischen Teich vor der Schule.  Lehrerin Konstanze Renn stellte hingegen unter Beweis, dass an ihr eine Sportmoderatorin verloren gegangen ist. Unermüdlich kommentierte sie über die Mikrofonanlage die Laufleistungen und trieb so manche Läufer, die zu ermüden drohten, zu weiteren Höchstleistungen an. Auch durch sie und die vielen anderen engagierten Lehrkräfte, die ihre Klassen anspornten und deren Teamgeist förderten, kamen schließlich die 7000 Euro an Spendengeldern zusammen, die dann am Montag im Rahmen des feierlichen Festakts Herrn Dr. Roland Wolf übergeben werden konnten.
Dieser Festakt war ein würdiger Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Das lag auch an musikalischer Feinkost: Das Streicher-Ensemble der ASS, bestehend aus Henriette Klein, Luca-Marie Strutz, Konstanze Volger, Mari Shutku, Lehrerin Wibke Pohlmann (alle Geige), Lehrerin Dr. Diemut Eickhoff (Viola) und Lehrerin Elisabeth Vogels (Violoncello) unterstrich Schweitzers enge musikalische Verbindung zu Johann Sebastian Bach, wohingegen Moritz Jüngling gewohnt einfühlsam Gitarrensoli von Niccolò Paganini und Fernando Sor darbot. Bindeglied zwischen Festreden und Musik war das Moderatorenduo Rümeysa Karaköy und Jakob Göllner. Beide führten souverän und mit auflockerndem Witz durch das Programm – wobei Jakob schlitzohrig die Bedeutsamkeit von Namen auf weitere Anwesende übertrug und Rümeysa Dr. Christian Stock von der Landesschulbehörde als den Mann vorstellte, an den wohl die ganze Schülerpost mit den Beschwerden über das Matheabitur gegangen sein müsse.
Es war an Dr. Roland Wolf, das Identitätsstiftende, das unsere Schule mit dem Namen Albert Schweitzers verbunden sieht – Respekt, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein, ,Ehrfurcht vor dem Leben‘, wie es in der Präambel zum Leitbild unserer Schule heißt –  zum Schluss einem ganz konkreten Zweck zuzuführen. So sollen die Spendengelder Kindern im Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene zugutekommen, die an schweren Krankheiten leiden und deren Angehörige den Krankenhausaufenthalt des Kindes nicht bezahlen können.

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