ASS in Eastbourne

Ende Mai besuchte eine Gruppe von 50 Schülerinnen und Schülern des achten Jahrgangs der Albert Schweitzer Schule das englische Seebad Eastbourne.

Die Reise ist Teil des Fremdsprachenkonzepts der Albert-Schweitzer-Schule. Die Jugendlichen leben in dieser Zeit bei englischen Gastfamilien und erhalten vormittags mehrere Stunden Englischunterricht, der an einer Sprachschule von muttersprachlichen Lehrkräften erteilt wird.

Auch in diesem Jahr waren die Schülerinnen und Schüler sehr aufgeregt, als sie zum ersten Mal auf ihre Gastfamilien trafen. Waren die Gasteltern freundlich oder gar streng? Wie würde die Unterbringung sein? Würde man sich überhaupt verständigen können? Alle diese Fragen sollten bald beantwortet werden, und nach kürzester Zeit hatten sich die Jugendlichen an die neue Situation gewöhnt und die Anspannung war gewichen. Nach dem Unterricht fand für die Schülerinnen und Schüler täglich ein Gruppenprogramm statt.

12 Achtklssler in einer Zelle

12 Achtklassler in einer Zelle

Schon auf der Hinfahrt besuchten die Jugendlichen die alte Universitätsstadt Canterbury. Bei dem geführten Stadtrundgang wurden die Altstadt und natürlich die Kathedrale besichtigt, anschließend konnte die lebendige Innenstadt auf eigene Faust erkundet werden und die Schülerinnen und Schüler wendeten zum ersten Mal ihre mühsam in der Schule erworbenen Englischkenntnisse an. „Es mag banal klingen, aber für die Schülerinnen und Schüler ist es sehr aufregend und befriedigend, zum ersten Mal mit echten Engländern zu sprechen und die Fremdsprache anzuwenden. Denn in diesem Augenblick begreifen sie, dass sie sich in der Schule nicht umsonst angestrengt haben“, erklärte Claudia Wengler, die Organisatorin der Fahrt. Ihre Englischkenntnisse konnten die Jugendlichen sowohl in den Gastfamilien als auch auf den anderen Ausflügen anwenden. Im südenglischen Badeort Brighton wurde bei strahlendem Sonnenschein der Royal Pavilion besucht, der wie ein indischer Mogulspalast aussieht. Danach durften die Jugendlichen die engen Altstadtgassen durchstreifen oder ihre Freizeit auf dem riesigen Palace Pier verbringen. Der Höhepunkt der Reise war natürlich der Besuch Londons, auch wenn die Gruppe hier ein überaus anstrengendes Besichtigungsprogramm absolvieren musste: Mit dem Zug ging es zur Victoria Station und dann zu Fuß zum Buckingham Palace. Auch wenn die Queen erkältet im Bett lag und sich nicht wie erhofft am Fenster zeigte, waren die Jugendlichen vom Prunk und der Größe der Anlage beeindruckt. Im Anschluss sah sich die Gruppe ein Paradekonzert vor den Wellington Barracks an, nahm  die Subway zum Tower und fuhr vom Anleger an der Tower Bridge bei bestem Wetter mit einem Ausflugsboot die Themse hinauf nach Westminster, wo man eine Runde mit dem London Eye drehte. Nach den Houses of Parliament und Westminster Abbey wurde die Gruppe dann albern: Die Jugendlichen probierten aus, wie viele Schüler wohl in eine Telefonzelle passten (es waren 12 – wie im letzten Jahr). In Covent Garden konnten die Achtklässlerinnen und Achtklässler schließlich nach Herzenslust shoppen, sofern sie nach dem anstrengenden Programm noch dazu in der Lage waren.

Aber auch das Naturerleben kam nicht zu kurz: Südwestlich von Eastbourne erstrecken sich die Seven Sisters, sieben riesige Kreidefelsen mit über 150 Metern Höhe. Die Gruppe wanderte meilenweit ohne zu murren an der Steilküste entlang über Beachy Head bis zum Weiler Birling Gap. Oben waren Wiesen, der Wind wehte die Wolken und unten wütete wildes Wasser. Nicht umsonst wird der Wanderweg als einer der spektakulärsten Englands empfohlen.

Auf der Rückfahrt nach Nienburg diskutierten die Jugendlichen natürlich über die Reise: „Die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Man sieht in kürzester Zeit viel von England“, bemerkte Sara und fuhr fort, „In unserer Gastfamilie wurden wir von der Mum nicht wirklich verwöhnt. Man musste sich eben mit seinen Bedürfnissen an die Familie und auch an unsere große Gruppe anpassen, aber dadurch habe ich auch einges für später gelernt.“

„Viel Englisch haben wir auch gesprochen, da die Gastfamilien kein Deutsch konnten und man lernt echt die guten Verhältnisse zu Hause in Deutschland zu schätzen“, pflichtete Melinay Sara bei, und Lena bekräftigte: „Es war interessant zu sehen, wie es in anderen Ländern läuft. Bei uns ist es fast selbstverständlich, dass man WLAN oder ein Auto hat. In England besitzt sowas längst nicht jeder. Aber unsere Gastfamilie war sehr nett. Es war sauber und das Essen hat gut geschmeckt.“

„Bei uns waren die Zimmer winzig, aber die Familie war auch sehr freundlich“, bemerkte Lasse, „und wir haben sofort das WLAN-Passwort bekommen.“

„Ich finde, dass man [auf dieser Fahrt] viel mehr zu schätzen lernt, was man zu Hause hat. Wie zum Beispiel ein großes Haus“, pflichtete ihm Joy bei.

„Es war auch toll, mit den anderen in der Abenddämmerung am Strand zu sitzen“, erinnerte sich Melinay. Dass die Jugendlichen die Natur genossen haben, bestätigte auch Micha: „Ein Höhepunkt war die Wanderung über die Seven Sisters. Die Touren waren zwar sehr anstrengend, aber das wurde durch viel Freizeit ausgeglichen. „Es war schön, dass die Lehrer uns vertraut haben und wir viele Freiheiten hatten, aber wir haben uns auch alle bemüht, dass es immer gut klappt“, unterstrichen Julia und Alenja.

Dass alles „gut geklappt hat“, unterstrich auch Claudia Wengler, die das Programm wieder perfekt organisiert hat: „Die diesjährige Gruppe hat es den Lehrern wirklich leicht gemacht, Eastbourne 2017 in bester Erinnerung zu behalten.“

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